Wo könnte man außerdem ansetzen?
Hermanni: Zurich hat vor anderthalb Jahren zusammen mit der renommierten Rechtsanwaltskanzlei Wirth einen neutralen und ab sofort auch digitalen Beratungsnavigator entwickelt, der eine rechtssichere und testierte Beratung zur Arbeitskraft- und Existenzschutzabsicherung gewährleistet. Neu ist, dass wir das Tool um die Themen Pflege, Unfall und Krankentagegeld erweitert haben. Der Navigator geht nach einem Top-down-Ansatz vor. Wenn der Kunde beispielsweise sagt, er gehe keiner Erwerbstätigkeit nach, dann ist die Berufsunfähigkeit nicht unbedingt das erste Absicherungskriterium, sondern vielleicht eher die Grundfähigkeits- oder Schwere-Krankheiten-Versorgung.
Vanessa Reetz, Leiterin Produktmarketing Leben, Continentale: Wir sehen Dread-Disease-Absicherungen kritisch, da die versicherten Krankheitsbilder nicht eindeutig und einheitlich definiert sind. Die einzige Alternative ist aus unserer Sicht die Vorsorge über eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU). Zugleich ist einigen Maklern die Kombination von verschiedenen Bausteinen zu kompliziert, sie setzen lieber auf ein Einzelprodukt. Da hilft es natürlich, dem Makler für bestimmte Zielgruppen passgenaue Lösungen an die Hand zu geben. Die Continentale hat zum Beispiel eigens für Jüngere ein Karrierepaket im Rahmen der BU aufgelegt. Hier stehen dem Versicherten umfangreiche Nachversicherungsgarantien zu einem Mehrbeitrag von zehn Prozent zur Verfügung. Sollte der Kunde beispielsweise drei Jahre nach Vertragsabschluss heiraten, kann er seine BU ohne Gesundheitsprüfung um 500 Euro erhöhen. Auf den neuen Beitrag erhält er über das Karrierepaket dann fünf Prozent Rabatt für die gesamte Vertragsdauer.
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Hartwig Haas, Leiter Vertrieb/Marketing, Dialog: Wir haben bei der Dialog den altersabhängig kalkulierten Tarif SBU-solution für die jüngere Zielgruppe lanciert. Was mich dabei besonders freut ist, dass wir hier das gleiche Bedingungswerk haben wie in der normalen BU. Es ist demzufolge keine Einsteiger-BU im Sinne von „der Kunde erhält abgespeckte Leistungen“, sondern er bekommt die gleichen Leistungen von Anfang an, nur dass der Beitrag wesentlich niedriger ansetzt. Und zwar je nachdem, wann er einsteigt in jungen Jahren, bei weniger als der Hälfte. Jetzt kann man natürlich einwenden, dass es insgesamt in der Beitragssumme nicht billiger wird. Das stimmt schon, jedoch ist der Liquiditätsstrom sehr gut an das Lebensalter angepasst. Denn gerade in jungen Jahren ist das Geld besonders knapp.
Interview: Lorenz Klein
Fotos: Florian Sonntag
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