Drei Fragen an Lars Knackstedt (DVAG)

Foto: Frank Blümler
Lars Knackstedt, DVAG: "Die Digitalisierung bildet eine wichtige Einflussgröße."

EXKLUSIV In der diesjährigen Cash.-Hitliste der Finanzvertriebe steht die DVAG mit Provisionserlösen von mehr als 2,3 Milliarden Euro im Jahr 2023 einmal mehr mit großem Abstand an der Spitze. Drei Fragen zum laufenden Jahr an Lars Knackstedt, Mitglied des Vorstands der DVAG.

Im Rahmen des Artikels zur Cash-Hitliste der Vertriebe kündigen Sie an: „Wir bleiben auf Erfolgskurs.“ Wie stark soll die DVAG 2024 gegenüber dem Vorjahr wachsen und welche Segmente sind derzeit Wachstumstreiber?

Knackstedt: Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 belegen eindrucksvoll das organische Wachstum der Deutschen Vermögensberatung. Darauf setzen wir auch im aktuellen Geschäftsjahr. Unser Erfolgsrezept ist es, flexibel auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse einzugehen und sie dank der Allfinanzberatung mit individuell auf sie zugeschnittenen Konzepten umfassend zu beraten. Die perspektivische Ausrichtung stellt sicher, dass keine kurzfristigen Renditen im Mittelpunkt stehen, sondern langfristige Werte geschaffen werden. Die tatsächlichen Wachstumstreiber des Jahres 2024 zeigen sich deshalb erst am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres. 


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Welche generelle Entwicklung registrieren beziehungsweise erwarten Sie 2024 in der Branche des Versicherungsvertriebs insgesamt, also einschließlich Ihrer Wettbewerber?

Knackstedt: Die Digitalisierung bildet eine wichtige Einflussgröße, die auch im Jahr 2024 den modernen Vertrieb von Versicherungsprodukten weiter voranbringt und sowohl für die Kunden als auch für die Vermögensberater Mehrwerte schafft. Wir sind überzeugt, dass trotz aller IT-Unterstützung die persönliche und kompetente Beratung der Kundinnen und Kunden weiterhin im Mittelpunkt des Geschäftsmodells steht. Darüber hinaus wird die Anhebung des Höchstrechnungszinses durch das Finanzministerium zum 1. Januar 2025 ebenso Folgen für die Versicherungsbranche und die Ausgestaltung ihrer Produktangebote haben. 

Welches sind 2024 die größten Herausforderungen in der Versicherungs- und Finanzberatung und wie geht die DVAG damit um?

Knackstedt: Die Herausforderungen im Jahr 2024 resultieren aus den Entwicklungen der Vorjahre. Die Geldbeutel der Kundinnen und Kunden sind aufgrund des Inflationsschubes nach wie vor nicht gut gefüllt – sie können sich weniger leisten als noch vor ein paar Jahren. Zwar sinken die Preise mittlerweile wieder, aber die Lohnsteigerungen haben die Preissteigerung noch lange nicht eingeholt. Dem versucht die Bundesregierung mit großen Reformen entgegenzuwirken. Dennoch ist zu erwarten, dass diese nicht ausreichen werden, um die komplexen Probleme zu lösen. Die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland reichen nicht aus und die private Altersvorsorge ist deshalb ein Muss für alle Menschen im Land. Mit unserem besonderen Geschäftsmodell der Allfinanzberatung bieten wir die passende Antwort auf diese Herausforderung. Die Vermögensberaterinnen und Vermögensberater stehen ihren Kunden auch im Jahr 2024 mit ihrer Expertise zur Seite und beraten sie kompetent zu allen Fragen der Altersvorsorge, des Vermögensaufbaus und der Absicherung. Mit Blick auf die aktuellen Bemühungen der Politik hoffen wir darauf, dass sich die Rahmenbedingungen für die private Altersvorsorge in absehbarer Zeit verbessern. Es wurde zudem verstanden, dass in den vergangenen Jahren ein Zuviel an Regulatorik und Bürokratie herrschte, was vor allem zu Lasten der Kunden ging. Wir sehen hier eine leichte Kehrtwende und blicken deshalb zuversichtlich auf die kommenden Monate. 

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