Das Interesse der Deutschen an Riester-Verträgen stagniert. Dies ergab eine aktuelle, repräsentative Studie im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).
Der Anteil aller Riester-Berechtigten, die bereits einen Vertrag abgeschlossen haben, liegt mit 45 Prozent exakt auf dem Niveau des Vorjahrs. Die Abschlussquote hatte sich in den vergangenen Jahren zunächst schrittweise erhöht von 17 Prozent im Jahr 2004 über 30 Prozent (2006) und 39 Prozent (2008) auf den jetzt konstanten Wert.
Vor allem Geringverdiener mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro monatlich zögern beim Abschluss eines Riester-Vertrags. Hier beträgt die Quote nur 36 Prozent. Dabei würden gerade die finanzschwächeren Verbraucher im Ruhestandsalter von einem Riester-Vertrag profitieren, da sie prozentual sehr hohe staatliche Zuschüsse erhalten, so der DSGV.
Bei jüngeren Verbrauchern in Deutschland ist das Interesse an der Riester-Förderung besonders deutlich zurückgegangen. Noch vor einem Jahr erklärten 58 Prozent der Riester-Berechtigten unter 30 Jahren, die noch keinen Vertrag haben, dies zu planen und in Kürze „sicher“ oder „wahrscheinlich“ einen abzuschließen. Der aktuelle Wert liegt dagegen nur noch bei 33 Prozent – ein Rückgang um 25 Prozentpunkte.
Durch vereinfachte Förderrichtlinien könnte die Abschlussbereitschaft der Verbraucher wieder erhöht werden, erklärt der DSGV. Dies gelte sowohl für Neuabschlüsse als auch während der Vertragslaufzeit. „Bislang sind die Förderung und die Abwicklung der Riester-Verträge für Sparer und Anbieter noch viel zu bürokratisch und nicht nachvollziehbar“, sagt DSGV-Präsident Heinrich Haasis.
Gleichzeitig sei es sinnvoll, alle Bürgerinnen und Bürger in den Kreis der Förderberechtigten einzubeziehen. Positiv hob Haasis die im laufenden Gesetzgebungsverfahren vorgesehene Nachzahlungsmöglichkeit für Eigenbeträge hervor. Auch der für alle Riester-Sparer geltende Sockelsparbetrag von 60 Euro sei ein erster Schritt in Richtung Vereinfachung.
Für die repräsentative Umfrage wurden vom 12. Juli bis zum 9. August 2011 rund 2.000 Menschen im Alter ab 14 Jahren befragt. (lk)
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