DSW: Prognosequalität bei Dax-Titeln verschlechtert

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Düsseldorf, und die Hamburger Kirchhoff Consult AG haben die Geschäftsberichte der im Dax enthaltenen Unternehmen hinsichtlich ihrer Prognosequalität untersucht.

Deutsche Börse in Frankfurt

Dabei wurden qualitative und quantitative Angaben zur zukünftigen Geschäftsentwicklung analysiert. Quantitative Angaben fielen besonders positiv ins Gewicht. Zwar erreichten diesmal immerhin acht Dax-Gesellschaften das Prädikat „hohe Transparenz“, gegenüber sieben im vergangenen Jahr.

Auf der anderen Seite stieg die Zahl der Unternehmen, denen eine „niedrige Transparenz“ bescheinigt werden musste, von sechs im Vorjahr auf aktuell zehn. Diese Gesellschaften haben in ihren Prognoseberichten nicht nur auf quantitative Angaben zum Konzernergebnis verzichtet, sondern auch auf andere wichtige Informationen wie etwa solche zur zukünftigen Finanzierungsstruktur oder zur erwarteten Liquidität.

„Ergebnisse sind sehr zu kritisieren“

Zwölf Unternehmen – darunter Adidas, Bayer und BMW – fallen laut der Untersuchung in die Kategorie „mittlere Transparenz“. Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Kirchhoff Consult AG: „Aus Anlegersicht sind die Ergebnisse unserer aktuellen Prognosestudie sehr zu kritisieren. Denn bei immerhin zehn Dax-Konzernen mangelt es erheblich an Transparenz. Dabei gibt es Möglichkeiten wie Intervallprognosen und das Nennen von Bedingungen, an die Prognosen geknüpft werden können.“

Insgesamt sind die Prognoseberichte kürzer geworden: Die durchschnittliche Länge beträgt 6,4 Seiten. Den kürzesten Bericht legt Beiersdorf mit zwei Seiten vor, der längste Bericht kommt mit zehn Seiten aus dem Hause Deutsche Telekom.

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Prognosekorridore sehr beliebt

Prognosekorridore sind die beliebteste Art quantitativ zu prognostizieren, zehn Mal wurden ausschließlich qualitative Tendenzen angegeben. Nur 17 Unternehmen haben für das Jahr 2013 überhaupt quantitative Prognosen abgegeben.

Elf Unternehmen konnten ihre Ergebnisprognosen einhalten und nur zwei haben ihre Prognosen verfehlt und erläutert (Bayer und Siemens). Von den Unternehmen, die im Vorjahr „mittlere Transparenz“ zeigten, sind fünf vor allem auf Grund fehlender quantitativer Ergebnisprognosen in die Kategorie „niedrige Transparenz“ abgestiegen: Daimler, Deutsche Bank, K+S, Lanxess und Linde.

Foto: Shutterstock

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