Die Standardrate bei Baufinanzierungen steigt im April, ebenso wächst der Anteil von Annuitätendarlehen. Das sind Ergebnisse des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB). Gastbeitrag von Michael Neumann, Vorstand der Dr. Klein Privatkunden AG
Mit der leichten Entwicklung der Bauzinsen nach oben nimmt die Standardrate für Baufinanzierungen im April zu: Für ein Baudarlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehnjähriger Sollzinsbindung beträgt sie 456 Euro und ist damit sieben Euro höher als im Vormonat.
Der durchschnittliche Darlehensbetrag liegt deutschlandweit bei 197.000 Euro. Im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres ist er damit noch einmal etwas angestiegen und erreicht fast den Durchschnittswert des zweiten Halbjahres 2016 von 198.000 Euro.
Zwei-Drittel-Anteil für Annuitätendarlehen
Nachdem bereits im März ein Rückgang der Forward-Darlehen zu verzeichnen war, nimmt die Nachfrage im April weiter ab. Der Anteil dieser Art der Anschlussfinanzierung beträgt 15,02 Prozent, sie ist damit auf dem niedrigsten Niveau seit Dezember 2016.
Annuitätendarlehen dagegen sind beliebter denn je: Rund drei von vier abgeschlossenen Kreditverträgen sind Darlehen mit konstanten Raten und festgeschriebener Zinssicherheit.
Mit Ausnahme von Oktober letzten Jahres ist das der höchste Wert seit Mai 2015. Baufinanzierer wählen im April durchschnittlich eine Sollzinsbindung von 13 Jahren und sieben Monaten – einen Monat mehr als im März.
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken.
Geringe Veränderungen bei Beleihungsauslauf
Der Beleihungsauslauf bleibt auch im April unter der 80-Prozent-Marke und liegt mit 77,64 Prozent nur geringfügig über dem Vormonatswert von 77,22 Prozent. Die trotz leichter Zinsschwankungen immer noch sehr niedrigen Bauzinsen nutzen Immobilienkäufer und Bauherren weiterhin für eine hohe Tilgung. Sie starten die Rückzahlung ihrer Darlehen im Durchschnitt mit 2,87 Prozent Tilgungsanteil.
Michael Neumann ist Vorstand der Dr. Klein & Co. AG.
Foto: Florian Sonntag