Im Oktober 2010 stiegen die durchschnittlichen Kosten für die Finanzierung von Wohneigentum erstmals seit Jahresbeginn wieder an. Die Standardrate von 714 Euro liegt um 20 Euro über dem Vormonatswert. Das zeigen die Ergebnisse des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB), der monatlich aus Daten der Europace-Finanzierungsplattform errechnet wird.
Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 150.000 Euro an monatlicher Rate kostet.
Laut Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher von Dr. Klein & Co. spiegelt dieser Anstieg um drei Prozent die wirtschaftliche Lage in Deutschland wieder: „Nicht nur der Export sondern auch die Binnenwirtschaft wächst. Experten erhöhten ihre Wachstumsprognosen für das Gesamtjahr. Der Arbeitsmarkt bietet vermehrt offene Stellen und viele Arbeitnehmer rechnen mit einer Lohnerhöhung im nächsten Jahr. Das optimistischere Umfeld kurbelt den privaten Konsum und die Investitionen an. All dies bewirkt steigende Baufinanzierungszinsen und wirkt sich entsprechend auf die Standardrate aus.“
Die Ergebnisse des DTB interpretiert Gawarecki wie folgt:
Der Tilgungssatz sank von 1,95 Prozent im September auf 1,86 Prozent im Oktober. Wie viel ein Darlehensnehmer monatlich tilgen kann und will, hängt unter anderem davon ab, wie teuer das Darlehen ist. Bei steigenden Zinsen bleibt für die Tilgung weniger übrig. Im Vergleich zum Vergleichsmonat im Vorjahr wird aber immer noch deutlich mehr getilgt (Tilgungsrate Oktober 2009: 1,6 Prozent).
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