Leidtragender ist der Kunde

Es ist also absehbar, dass hier die Regulierung deutlich zu weit ging und am Ende mehr Schaden als Nutzen anrichten wird. Ganz so weit ist es in Deutschland noch nicht gekommen. Dennoch ist es heute um ein Vielfaches anspruchsvoller als noch vor fünf oder zehn Jahren, wenn man als Berater in der Finanzbranche tätig sein will.

Das beginnt bei der Zulassung, indem eine fundierte Ausbildung und eine Berufshaftpflichtversicherung nachgewiesen werden müssen. Und setzt sich fort in der Berufsausübung, indem Beratungsgespräche feinsäuberlich zu dokumentieren und Kosten bis ins Detail auszuweisen sind.

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Beraterzahl rückläufig

Die Anzahl der Berater auf dem Finanzmarkt ist deshalb auch in Deutschland rückläufig. Genauso wie sich die Anzahl der Bankfilialen von Jahr zu Jahr reduziert. Wer glaubt, das Internet könne die Rolle des Beraters über Nischen hinaus übernehmen, der irrt. Denn Finanzprodukte bestehen am Ende aus unverständlichen Fachbegriffen, juristisch wasserdichten Texten und aus Zahlen.

Dies alles zu erläutern, Bedarf zu wecken, vorhandene Verträge zu überprüfen und an der Vermittlung neuer mitzuwirken – das ist Aufgabe eines Beraters. Wenn es die nicht mehr flächendeckend gibt, weil sie wegreguliert wurden, wird vieles schlechter.

In allererster Linie für den Kunden.

Dr. Helge Lach ist Mitglied des Vorstandes, Deutsche Vermögensberatung (DVAG), zuständig für Ausbildung und Digitale Medien.

Foto: DVAG

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