Noch vor sieben Jahren gab es in der Bundesrepublik 263.000 Versicherungsvermittler – heute beläuft sich ihre Zahl gerade noch auf 204.000. Welche Ursachen dieser enorme Rückgang hat, erklärt Dr. Helge Lach von der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG).
Insgesamt ist die Anzahl der deutschen Versicherungsvermittler um 22 Prozent abgesunken. Vor allem in den letzten zwei Jahren hat sich diese Entwicklung deutlich beschleunigt. Warum?
- Viele Vermittler scheiden altersbedingt aus dem Berufsleben aus, während es immer schwieriger wird, junge Menschen für den Beruf des Versicherungsvermittlers zu gewinnen.
- Nicht wenige Versicherungsunternehmen investieren in digitale Vertriebsprojekte und vernachlässigen Investitionen in ihre Vertriebsorganisationen.
- Durch das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) sind die Provisionseinnahmen in der Lebensversicherung, dem „Hauptstandbein“ der meisten Vermittler, deutlich zurückgegangen, was die Einkommen der Vermittler entsprechend schmälert. Auf der anderen Seite ist das Produktangebot eines Versicherungsvermittlers ausschließlich auf Versicherungsprodukte beschränkt, Möglichkeiten zur Kompensation der Ausfälle gibt es also kaum.
- Die Produktwelt wird immer komplexer, Produktlebenszyklen immer kürzer und die Anforderungen der Digitalisierung immer höher. Viele Vermittler sind diesen Anforderungen nicht mehr gewachsen.
- Die regulatorischen Hürden werden immer höher, zuletzt mit einer Verpflichtung zur Weiterbildung, die vor allem viele Gelegenheitsvermittler als Anlass zur Abmeldung ihres Gewerbes genommen haben.
Seite zwei: Was unterscheidet die DVAG?