Die anhaltend niedrigen Zinsen stellen eine zunehmende Herausforderung für jene Unternehmen dar, die Pensionsverpflichtungen gegenüber ihren Mitarbeitern nachkommen müssen – so die Ergebnisse der aktuellen DVFA-Umfrage.
Die überwiegende Mehrheit der befragten Investment Professionals, 87,8 Prozent, hält die Auswirkungen des Zinsniveaus, zusätzlich zu der in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Lebenserwartung, auf die Unternehmen in Deutschland mit Pensionsverpflichtungen für problematisch oder sehr problematisch. Nur 12,2 Prozent der Befragten schätzen die Entwicklung als nicht oder weniger problematisch ein.
Mehrheit der Firmen noch nicht auf veränderte Marktlage vorbereitet
Ob Pensionszusagen, die in der Vergangenheit auf Basis eines deutlich höheren Zinsniveaus erteilt wurden, stärker für mittelständische Unternehmen oder für große Konzerne zum Problem werden könnten, sei nicht pauschal bewertbar – analysiert werden müsse der jeweilige Einzelfall, so die Mehrheit der Experten (57,7 Prozent). Mehr als ein Drittel der Investment Professionals, 36,6 Prozent, befürchtet, dass die meisten Unternehmen ihr Finanzmanagement im Hinblick auf die betriebliche Altersversorgung noch nicht ausreichend den veränderten Kapitalmarktbedingungen anpassen. Über die Hälfte, 55,3 Prozent, geht davon aus, dass ein Teil der Unternehmen hier Nachbesserungsbedarf hat.
Pensionsrückstellungen werden zum Wertfaktor von Unternehmen
Nur 8,1 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die deutschen Firmen bereits ausreichend gewappnet sind. „Das heutige Niedrigzinsumfeld erschwert die Finanzierung von Pensionszusagen und kann sich zukünftig in deutlichem Maße auf die Unternehmensbilanzen auswirken“, so Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V. „Bei der Beurteilung von Unternehmen sind die Pensionsrückstellungen somit ein Faktor, der zunehmend Berücksichtigung finden wird“, so Frank.
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