Die Deutsche-Bank-Investmenttochter DWS sperrt ihren Immobilien-Dachfonds „DB Immoflex“ wegen Liquiditätsengpässen bis auf Weiteres. Das Portfolio ist 259 Millionen Euro schwer und in 14 offene Immobilienfonds investiert.
Die DWS begründet ihre Entscheidung damit, dass ein großer Teil der Zielfonds des Immoflex seinerseits die Anteilsrücknahme ausgesetzt hat.
Zu den Top-Positionen im Portfolio zählen die eingefrorenen Immobilienfonds CS Euroreal, SEB Immoinvest und Axa Immoselect. Alle drei hatten kürzlich ihre Schließungsfristen um weitere bis zu zwölf Monate verlängert.
Zudem weist die DWS darauf hin, dass mittlerweile drei offene Immobilienfonds aufgrund von Geldnöten abgewickelt werden müssen. Gemeint sind die Schwergewichte P2 Value und Degi Europa sowie das Nischenprodukt Kanam US-Grundinvest.
Diese außergewöhnlichen Umstände haben der Fondsgesellschaft zufolge zu anhaltenden Anteilsscheinrückgaben geführt, sodass die Liquiditätsbestände des Immoflex nicht mehr ausreichen, alle Rückgabeverlangen zu bedienen.
Um weitere Mittelabzüge zu ermöglichen, wäre das Fondsmanagement im aktuellen Marktumfeld laut DWS dazu gezwungen, Vermögensgegenstände mit nicht vertretbaren Abschlägen zu veräußern.
Damit die Interessen der verbleibenden Anleger gewahrt bleiben und um zu verhindern, dass sich Portfolioqualität und Risikostruktur deutlich verschlechtern, habe man sich entschlossen, die Rücknahme und Ausgabe von Fondsanteilen auszusetzen.
Die Branche der offenen Immobilienfonds kassiert damit einen weiteren Rückschlag. Mit Axa Immoselect, SEB Immoinvest, Kanam-Grundinvest, TMW Weltfonds, CS Euroreal und Degi International sind aktuell bereits sechs Produkte auf Eis gelegt, weil sie nicht über ausreichende Mittel verfügen, um Anlegergelder zurückzuzahlen. (hb)
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