Der Zusammenschluss der genossenschaftlichen Spitzeninstitute DZ Bank und WGZ Bank rückt näher.
Am Dienstag unterzeichneten die Vorstände beider Seiten den Verschmelzungsvertrag, wie die Häuser in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Vorgesehen ist, dass das Vermögen der Düsseldorfer WGZ auf die deutlich größere Frankfurter DZ übertragen wird.
Die neue Zentralbank für die mehr als 1000 Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland soll am 1. August an den Start gehen, das Bundeskartellamt hat bereits grünes Licht für die Fusion gegeben. Am 21./22. Juni befassen sich die Anteilseigner beider Institute auf den jeweiligen Hauptversammlungen mit den Plänen. Vereinbart wurde ein Umtauschverhältnis von 67,6 DZ-Bank-Aktien im rechnerischen Nennwert von 2,60 Euro für eine WGZ-Bank-Aktie zu 100 Euro.
Angestrebt ist, die Integration bis Ende 2018 abzuschließen. Die Partner erwarten durch die Fusion ab 2020 ein jährliches Einspar- und Ertragspotenzial von 100 Millionen bis 175 Millionen Euro. Den Löwenanteil will das Management durch Personalabbau realisieren: Bis 2019 sollen etwa 700 Vollzeitstellen wegfallen. Da viele Mitarbeiter in Teilzeit arbeiten, dürfte es nach früheren Schätzungen von DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch letztlich etwa 1000 Beschäftigte treffen. Frankfurt und Düsseldorf als Standorte sollen erhalten bleiben.
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Gelingt der Zusammenschluss, entstünde gemessen an einer Bilanzsumme von knapp 500 Milliarden Euro das drittgrößte Institut in Deutschland nach der Deutschen Bank und der Commerzbank. Der letzte Fusionsversuch von DZ und WGZ war während der Finanzkrise 2009 auf der Zielgeraden gescheitert.
Quelle: dpa-Afx/tr
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