Die Preise für Edel- und Basismetalle sanken im Juli ohne Ausnahme. Der Markt hat nach wie vor mit Überkapazitäten zu kämpfen. Einige Edelmetalle erreichten zwischenzeitlich ein neues Jahrestief. Trotz der robusten Konjunktur tendieren auch Basismetalle nach unten.
Im Juli tendierte der gesamte Rohstoffsektor abwärts. Gold beendete den Monat auf einem Jahrestief, der Preis ist um 2,3 Prozent auf 1.220 US-Dollar pro Feinunze gesunken. Damit büßte Gold seit April rund zwölf Prozent ein.
Spekulanten setzen auf fallende Preise
„Der Preis am Goldmarkt wird durch Spekulanten an den Terminbörsen dominiert und diese setzen zurzeit auf weiter fallende Preise. Nach einem schwachen ersten Halbjahr steigt die Nachfrage nach physischem Gold seit Anfang Juli aber sprunghaft an. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass diese Diskrepanz eine gewisse Zeit Bestand haben kann“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer von Stabilitas.
Auch Silber ist auf ein zwischenzeitliches Jahrestief gesunken, es entwickelte sich auf Monatssicht um 3,7 Prozent nach unten und schloss den Juli mit 15,52 US-Dollar ab.
Der vergangene Monat brachte für Platin und Palladium keine Trendumkehr, wodurch beide Industriemetalle erneut im Minus schlossen. Palladium rutschte zwischenzeitlich auf ein Jahrestief unter die Marke von 900 US-Dollar und beendete den Monat schließlich bei 932 US-Dollar, was minus 2,3 Prozent entspricht. Platin verbuchte ein Monatsminus von 1,4 Prozent und sank auf 840 US-Dollar. So niedrig notierte Platin zuletzt im Oktober 2008.
Überkapazitäten belasten Preise
„In der Entwicklung beider Metalle wird deutlich, dass der Markt nach wie vor mit Überkapazitäten zu kämpfen hat. Vor allem südafrikanische Produzenten bewegen sich immer dichter an der Profitabilitätsgrenze und haben bereits Förderungskürzungen angekündigt. Das könnte sich dann wieder positiv auf die Preise auswirken“, sagt Siegel.
Die Aktien der Minengesellschaften erlebten einen unspektakulären Monat und verzeichneten leichte Verluste. „In den letzten Monaten hatten Minenaktien eine gewisse relative Stärke gegenüber den physischen Edelmetallen aufgebaut. Im Juli wurde diese Entwicklung vorerst gestoppt“, sagt Siegel.
Basismetalle im Abwärtstrend
Auch die Basismetalle wurden vom Abwärtstrend im Juli erfasst. Zink (minus 7,9 Prozent), Aluminium (minus 2,4 Prozent), Kupfer (minus 5,2 Prozent) und Nickel (minus 7,1 Prozent) mussten Verluste hinnehmen. Monatsverlierer mit minus elf Prozent war Blei.
„Der Rückgang bei den Basismetallen ist umso bemerkenswerter, als dass die Weltkonjunktur prinzipiell robust wirkt. Anleger sollten in der nächsten Zeit aufmerksam beobachten, ob es sich dabei um mehr als nur einen kurzfristigen Einbruch handelt“, sagt Siegel.
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