Edmond de Rothschild schaut auf EZB

Die Ablehnung der italienischen Verfassungsreform wirkt an den Märkten immer noch nach.

Ben Zimra sieht keine aktute Gefahr für die Eurozone nach dem Renzi-Rücktritt.
Ben Zimra sieht keine aktute Gefahr für die Eurozone nach dem Renzi-Rücktritt.

Die hohe Anzahl der Nein-Stimmen hat für Unsicherheiten auf den Märkten gesorgt. Diese Reaktion an den Finanzmärkten blieb aber moderat, da das mögliche Nein-Votum weitestgehend vorauszusehen war, meint Eliezer Ben Zimra, Fondsmanager des Edmond de Rothschild Fund Bond Allocation.

Kaum Ansteckungsgefahr

Nach dem Wahlergebnis war das Verhältnis zwischen italienischen und deutschen Staatsanleihen leichten Schwankungen ausgesetzt – die Differenz hatte sich nur um zehn Basispunkte ausgeweitet. „Das Risiko begrenzt sich noch auf Italien und ist noch weit davon entfernt, systemisch zu sein“, erklärt Ben Zimra. „Und das Szenario eines Austritts Italiens aus der Eurozone wurde ausgeschlossen: Wir sehen keine Ansteckungszeichen, auch nicht in Spanien“, so der Anleiheexperte weiter.

EZB-Sitzung ist wichtig

Nach dem Referendum in Italien liegt der Fokus nun auf der am Donnerstag stattfindenden Ratssitzung der Europäischen Zentralbank. Für den Edmond de Rothschild Asset Management-Spezialisten werde die Notenbank ihre Rolle als Wachhund sehr ernst nehmen und agieren, um die finanzielle Stabilität in Europa zu garantieren. „Dies bedeutet wahrscheinlich eine Erweiterung des schon stattfindenden Ankaufprogramms bis September 2017.“ Es sei tatsächlich noch zu früh, die seit mehreren Monaten andauernde akkommodierende Geldpolitik zu stoppen. Ben Zimra weiter: „Die Zentralbanken sind immer noch nicht zufrieden mit den aktuellen Inflationsraten und den inflationären Erwartungen. Eine Expansion der quantitativen Lockerung sollte Finanzwerte unterstützen.“ (tr)

Foto: Edmond de Rothschild

 

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