Beim Bau einer Immobilie selbst tatkräftig mit anzupacken spart Geld und entlastet die Finanzierung, denn viele Banken akzeptieren das Einbringen von Eigenleistungen als Ersatz für fehlendes Eigenkapital. Die Eigenleistung sollte jedoch realistisch kalkuliert werden, damit am Ende keine teure Nachfinanzierung notwendig wird.
Das Webportal Baufi24, Hamburg, weist darauf hin, dass der Einsatz von Eigenleistung neben handwerklichem Geschick vor allem viel Zeit erfordert. Experten zufolge muss beispielsweise für ein Einfamilienhaus für eine Ersparnis von rund 15.000 Euro mit mindestens 450 Stunden Arbeit in Eigenleistung gerechnet werden.
Vorsicht vor Selbstüberschätzung
Bauherren sollten daher im Vorfeld objektiv einschätzen, ob neben dem Beruf so viel Zeit aufgebracht werden kann. Hinzu kommt das Risiko, dass fest eingeplante Helfer zum Beispiel aufgrund von Krankheit ausfallen. „Werden die eigenen Fähigkeiten und die zeitliche Belastbarkeit überschätzt, droht schnell eine Nachfinanzierung, deren Kosten unter Umständen nicht eingeplant waren“, warnt Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer von Baufi24.
Eigenleistung mit Bauunternehmen abstimmen
Für Eigenleistungen bestehen im Gegensatz zu fachmännisch ausgeführten Arbeiten keine Gewährleistungs- und Mängelbeseitigungsansprüche. Wer sicher gehen will, zieht vor dem Vertragsabschluss mit einem Generalunternehmer oder Bauträger einen Bausachverständigen hinzu, der dabei hilft, realistisch zu planen. Im Vertrag sollte die Eigenleistung dann exakt definiert werden.
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Nachdem sich nicht jedes Gewerk für den Einsatz von Eigenleistung eignet, ist es ratsam, im Vorfeld mit dem Bauträger oder Generalunternehmer ein klärendes Gespräch zu führen. Nur so lässt sich der Eigenkapital-Ersatz realistisch ermitteln. Insbesondere bei Arbeiten am Rohbau, Estrich, Elektro, Sanitär- und Heizungsanlage ist eine qualifizierte Anleitung durch einen Fachmann zwingend notwendig, so Baufi24.
Seite zwei: Materialkosten berücksichtigen