Trotz der bereits höchsten Mieten in Deutschland erzielte der Münchener Wohnungsmarkt im ersten Halbjahr 2012 den größten Preissprung unter den acht untersuchten Städten. In der bayerischen Landeshauptstadt stiegen die Mieten im Durchschnitt um 1,05 Euro auf 13,15 Euro/Quadratmeter/Monat (plus 8,8 Prozent). Sie verwies damit beim absoluten Anstieg im Jahresvergleich Berlin (plus 0,85 Euro/Quadratmeter/Monat) auf die Plätze. Berlin bleibt nach JLL-Angaben zwar im Vergleich zu den anderen untersuchten Städten mit 7,40 Euro/Quadratmeter/Monat noch immer günstig, legt aber weiter ein hohes Aufholtempo an den Tag: Auf Jahressicht kletterten die Angebotsmieten um 13,1 Prozent und verzeichneten damit den höchsten prozentualen Anstieg aller untersuchten Städte. Innerhalb von zwei Jahren lag das Plus damit bei 20,3 Prozent. „Die hohen Zuzugszahlen und das – trotz Anstiegs – nach wie vor moderate Mietniveau lassen den Neubau nur langsam anspringen. Auf absehbare Zeit wird die Mietpreisentwicklung in der Hauptstadt weiter nach oben tendieren“, so Roman Heidrich, Leiter Residential Valuation Advisory Berlin.
In Hamburg erhöhten sich die Angebotsmieten auf Jahressicht mit plus 7,7 Prozent auf 10,50 Euro/Quadratmeter/Monat ebenfalls spürbar und bestätigten den Aufwärtstrend der letzten knapp vier Jahre. Allerdings: in einigen, bereits teuren Stadtteilen wie Eimsbüttel zeigte sich eine leichte Abschwächung des Aufwärtstrends. Auch Frankfurt erlebte im ersten Halbjahr 2012 eine beschleunigte Mietpreisdynamik, mit plus 0,65 Euro/Quadratmeter/Monat (plus sechs Prozent) im Jahresvergleich so stark wie seit Anfang 2010 nicht mehr. Die stärksten Steigerungen verzeichneten – mit Ausnahme von Ostend und Bornheim – wieder die innerstädtischen Lagen.
In Düsseldorf legten die Mieten im Jahresvergleich sprunghaft zu (um plus 7,2 Prozent beziehungsweise 0,60 Euro auf 8,95 Euro/Quadratmeter/Monat). Damit gehen mehr als die Hälfte des Mietpreiswachstums seit 2009 allein auf das Konto der letzten zwölf Monate. In den gefragten Lagen verteuerten sich die Mieten auf Jahressicht teilweise um über 20 Prozent. Kölns Mietwohnungsmarkt (im Durchschnitt plus 3,9 Prozent auf 8,85 Euro/Quadratmeter/Monat) schraubte sich vor allem in den gefragten linksrheinischen Stadtteilen wie Ehrenfeld, der Innenstadt oder Rodenkirchen in neue Höhen. Einfache Randlagen, insbesondere im Rechtsrheinischen, erfuhren dagegen, wie schon in den vorherigen Untersuchungen, eine nur geringe Dynamik.
In Stuttgart gewann das Mietpreiswachstum aufgrund der boomenden regionalen Wirtschaft und des geringen Fertigstellungsniveaus wieder deutlich an Fahrt (im Jahresvergleich plus 4,9 Prozent auf 9,85 Euro/Quadratmeter/Monat), nachdem es in der zweiten Jahreshälfte 2011 nahezu stagnierte. Im dritten Halbjahr in Folge verharrten die Mieten in Leipzig bei der fünf Euro/Quadratmeter/Monat-Marke. Im Stadtzentrum stiegen die Mieten für gehobenes Wohnen hingegen deutlich, sodass sich der Mietmarkt der Sachsenmetropole zunehmend ausdifferenziert.
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