Mehr als jedes dritte deutsche Unternehmen hat einer Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) zufolge Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung. Demnach sind 36 Prozent der deutschen Firmen Nachzügler in der Digitalisierung, lediglich ein Fünftel gelten als Vorreiter.
Laut Studie sind vor allem die Firmen Vorreiter, die mehr als fünf Prozent ihrer Betriebskosten in Digitalisierung und Informationstechnologie investieren, mehr als zehn Prozent „digital befähigte“ Mitarbeiter beschäftigen und eine „digitale Kultur“ pflegen.
Befragt wurden im Vorfeld der am kommenden Montag beginnenden IT-Messe Cebit in Hannover Manager aus 1.900 Firmen in vier Ländern – neben den USA und Deutschland auch in Frankreich und Großbritannien. Die Aussagen beruhen großenteils auf der Selbsteinschätzung der Unternehmen.
Nachzügler doppelt unter Druck
Laut Studie gewinnen die Firmen Marktanteile, die sich schneller umstellen. Dazu analysierten die Unternehmensberater etwa die Ergebnisse von 80 Telekommunikations-Unternehmen in den Jahren 2012 bis 2017. Die Vorreiter unter ihnen hätten sieben Prozent Marktanteil gewonnen, die Nachzügler dagegen elf Prozent verloren.
Die Boston-Berater gehen davon aus, dass sich die Schere in der Unternehmenslandschaft in den kommenden Jahren weiter öffnen könnte. „Unternehmen, die keine Vorreiter sind, stehen gleich doppelt unter Druck“, argumentierte BCG-Berater Christoph Gauger – einerseits von Seiten etablierter Konkurrenten, die in Sachen Innovation schneller sind, andererseits von neuen digitalen Wettbewerbern. (dpa-AFX)
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