Neue Beteiligung von Fidura

Symbold für die Investition von Fidura bei Senorics: Ein elektronischer Sensor ist auf eine Platine gerichtet.
Foto (Symbolbild): Shutterstock

Das Emissionshaus Fidura hat mit seinen Venture Capital Fonds als Lead Investor zusammen mit anderen Geldgebern, unter anderem dem Optik-Riesen Zeiss, neue Anteile an einem Unternehmen aus dem Bereich der Sensortechnik übernommen.

Im Rahmen einer Finanzierungsrunde mit einem Gesamtvolumen von mehr als acht Millionen Euro übernahmen die Fidura Fonds als Leadinvestor gemeinsam mit Zeiss Ventures, Ventura Investment, TGFS Technologiegründerfonds Sachsen und TU Dresden AG (Tudag) neue Anteile an der sächsischen Senorics GmbH.

Maßgeblich für die Entscheidung der Fidura Private Equity Fonds, sich an dem Unternehmen zu beteiligen, waren dessen einzigartige Technologie, die ein enormes Marktpotenzial besitzt, heißt es in der Mitteilung von Fidura. Die Dresdner Senorics GmbH wurde demnach 2017 als Ausgründung aus dem Institut für angewandte Physik an der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) gegründet. Das von Prof. Dr. Karl Leo geleitete Institut ist den Angaben zufolge weltweit führend im Bereich Optoelektronik und maßgeblich beteiligt an der Entwicklung der technologischen Grundlagen von Senorics.

Das Senorics-Gründerteam war der Mitteilung zufolge Sieger des Sächsischen Gründerpreises 2016 und ist bis heute Partner des universitären Forschungsverbunds „Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP)“. Das Unternehmen entwickelt neuartige Nahinfrarot (NIR)-Spektroskopie-Sensoren zur berührungslosen Stofferkennung.

Patentierte Sensortechnologie

Die patentierte Sensortechnologie ermöglicht im Miniaturformat hochgenaue Messung und Identifizierung von Inhaltsstoffen sowie Verunreinigungen in einer Vielzahl von Feststoffen und Flüssigkeiten und ist sowohl für Qualitätskontrollen als auch für Prozessüberwachungen in der Industrie geeignet, so die Mitteilung. Durch den Einsatz von chemisch maßgeschneiderten organischen Halbleiter-Materialien, die in Form dünner Schichten zu sehr kleinen Infrarotdetektoren strukturiert werden, kann Senorics demnach hochkompakte wellenlängenselektive Sensorarrays herstellen. Anschließend werden die mit den Sensorarrays gewonnenen Messdaten mithilfe von spezieller, auf die jeweilige Anwendung angepassten Analysesoftware, präzise ausgewertet.

Aktuell arbeitet Senorics am Aufbau einer Pilotanlage, die noch vor dem Sommer fertig wird, kündigt Fidura an. Unterstützung erhält das Unternehmen dabei vom IAPP. Möglich machte dies eine Förderung durch die Sächsische Aufbaubank im Rahmen des Schlüsseltechnologie-Programms „KETs-Pilotlinien“ (Key Enabling Technologies), so Fidura. „Im Vergleich zu klassischen optischen Halbleitersensoren, deren Technologie im Infrarotbereich nahezu ausgereizt ist, bieten hier die organischen Halbleitersensoren ein großes Entwicklungspotenzial“, sagt Klaus Ragotzky, Gründer der Fidura Fonds.

„Leistungsfähige Miniatur-Sensoren auf organischer Halbleiterbasis“

Gerrit Schulte, Leiter von Zeiss Ventures, erläutert: „Wir sehen ein breites Anwendungsfeld in der organischen Halbleitertechnologie und denken, dass leistungsfähige Miniatur-Sensoren auf organischer Halbleiterbasis vielfältige Applikationen ermöglichen, die heute durch große und teure Spektrometer nicht adressierbar sind.“ Dr. Ronny Timmreck, Gründer der Senorics GmbH ergänzt: „Wir haben vor, mit unserer Technologie den Markt für kleine, leistungsstarke Infrarot-Sensoren zu revolutionieren. Mit Fidura und Zeiss haben wir zwei neue erfahrene Investoren an unserer Seite, die uns optimal beim nächsten Schritt unterstützen werden: Unsere Technologie in den industriellen Maßstab zu skalieren.“

Die 2001 gegründete Fidura war bis 2014 im Publikums-Neugeschäft aktiv. Sie hat mit vier Fonds ein Gesamtvolumen von rund 110 Millionen Euro bei etwa 4.000 Anlegern platziert. Die Fonds investieren einen Teil des Kapitals in Venture Capital sowie optional einen Teil zur Absicherung in Lebensversicherungen.

Seitdem konzentriert sich Fidura auf das Management der bestehenden Fonds. Zuletzt hatte das Unternehmen im November 2020 mitgeteilt, als Leadinvestor gemeinsam mit dem High-Tech Gründerfonds, der KfW, dem TechVision Fonds und weiteren Co- Investoren ihre Anteile an der m2p-labs GmbH, einem der führenden Hersteller von Mikrobioreaktoren, erfolgreich an Beckman Coulter Life Sciences verkauft zu haben. Mit der Transaktion haben demnach alle vier beteiligten Fondsgesellschaften auf Einzelfondsebene hohe zweistellige Renditen erzielt. Schon vor knapp einem Jahr hatte Fidura berichtet, dass die Fonds bisher alle Ziele erreicht haben.


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