Ein Pflegegeld wie das Elterngeld? Sozialverband regt Debatte an

In ihrer am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Videobotschaft hob Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Bedeutung der häuslichen Pflege hervor.

Pflegende Angehörige müssten „viele Dinge unter einen Hut bringen: berufliche Arbeit, vielleicht Erziehung von Kindern und auch noch die Pflege“, sagte sie.

„Viele viele Menschen sind von Pflegearbeit betroffen. Wir sollten das würdigen und sagen, dass das wirklich die Helden unseres Alltags sind.“

„Staatliches Versagen auf ganzer Linie“

Patientenschützer warfen der Bundesregierung eine „verzerrte Wahrnehmung“ vor. „Tatsächlich ist die Unterstützung für pflegende Angehörige ein staatliches Versagen auf ganzer Linie“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der dpa.

So sei die gesetzliche Regelung der Pflegezeit, die Angestellte nehmen können, unattraktiv. „Für die hunderttausenden Menschen, die Beruf und Pflege unter einen Hut bringen müssen, ist das ein Hohn“, sagte Brysch.

Das Statistische Bundesamt hat Anfang vergangenen Jahres Zahlen zur Pflege veröffentlicht, die sich allerdings auf Dezember 2015 beziehen.

Damals waren in Deutschland 2,86 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Fast drei Viertel (73 Prozent oder 2,08 Millionen) wurden zu Hause versorgt, davon 1,38 Millionen in der Regel allein durch Angehörige. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

 

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