Der Fondshandel an der Börse Hamburg ist im Januar leicht angezogen. Zu den Umsatzrennern zählen nach wie vor offene Immobilienfonds, die für Mittelabzüge gesperrt sind. Kursgewinner war indes ein ETF. Goldfonds wurden von den Anlegern abgestraft.
Die Anleger handelten zum Jahresauftakt Anteile im Wert von 157,2 Millionen Euro – ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Dezember 2010. Unter den Top-10 nach Umsatz befinden sich sieben offene Immobilienfonds, die derzeit keine Anteile zurücknehmen.
Meistgehandelter Fonds im Januar war der CS Euroreal der Schweizer Großbank Credit Suisse mit einem Umsatz von 22,8 Millionen Euro. Platz zwei belegte der Degi Europa aus dem Hause des schottischen Asset Managers Aberdeen. Anteile im Wert von 12,7 Millionen Euro wechselten binnen Monatsfrist den Besitzer. Dieser Fonds wird derzeit abgewickelt. Im Januar wurde die erste Tranche an die Anleger ausgezahlt.
„Wie auch im vergangenen Jahr sorgen die eingefrorenen Immobilienfonds für einen regen Handel. Schließlich ist bei diesen die Börse der einzige Weg zum Verkauf“, erklärt Dr. Thomas Ledermann, Geschäftsführer der Börse Hamburg.
Zu erkennen sei aber auch ein hohes Interesse zum Einstieg. „Durch den vermeintlichen Abschlag zum Nettoinventarwert sehen Käufer die Chancen, Fondsanteile später wieder zu einem höheren Preis zurückgeben zu können.“ Beides führt nach Einschätzung von Ledermann dazu, dass Immobilienfonds den Handel auch in den kommenden Monaten prägen werden.
Indes zählten einige Immobilienfonds im Januar nicht nur zu den Umsatztreibern, sondern legten auch deutlich an Wert zu. So etwa der Axa Immoselect mit einem Plus von 8,2 Prozent oder der TMW Immobilien Weltfonds mit 6,6 Prozent Wertsteigerung.
Ebenfalls in den Top-10 vertreten waren die Immobilienfonds SEB Immoinvest, Kanam Grundinvest, Degi International sowie der in der Liquidierung befindliche Morgan Stanley P2 Value. Erst auf Rang neun und zehn der Umsatzstatistik finden sich mit dem Stuttgarter Dividendenfonds und dem Uni Deutschland XS Produkte, die nicht zum Immobilien-Segment gehören.
Die großen Gewinner im Fondshandel waren im Januar jedoch insbesondere Indexfonds. Der ETF Source Mkts-DJSTX600 war mit einer Wertsteigerung um 29,7 Prozent Performance-Spitzenreiter. Hohe Wertzuwächse verzeichneten darüber hinaus der Mischfonds Stabilitas – Uran + Energie mit 16,7 Prozent und der Aktienfonds E&G Immobilienaktien Europa mit einem Plus von 13,3 Prozent.
An Wert verloren dagegen die Goldfonds: „Aufgrund des schwachen Goldpreises und dem wieder steigenden Euro haben viele Anleger ihre Anteile an Goldfonds auf Eurobasis wieder verkauft. Selbst die Lieblinge des letzten Jahres mussten Federn lassen und haben über zehn Prozent Wert verloren“, erklärt Stefan Wildner, Makler bei der MWB Fairtrade Wertpapierhandelsbank. (hb)
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