Die Anzahl der gemeldeten Einzelhandelsflächenvermietungen ist nach Aussage des Immobiliendienstleisters CB Richard Ellis (CBRE) im ersten Halbjahr 2010 um 33 Prozent auf 1.044 Fälle gestiegen. Dabei war die Zahl der Abschlüsse in Berlin und Hamburg am höchsten.
„Die deutschen Metropolen mit über 500.000 Einwohnern sind weiterhin klares Expansionsziel von nationalen und internationalen Einzelhändlern. Seit 2008 steigt die Anzahl der gemeldeten Vermietungen kontinuierlich“, sagt Karsten Burbach, Head of Retail bei CBRE in Deutschland. Damit sei der deutsche Handelsmarkt gerade im internationalen Vergleich recht expansiv.
Mit 76 Vermietungen liegt Berlin an der Spitze der Halbjahresstatistik, gefolgt von Hamburg mit 63 Abschlüssen. Danach folgen München (42 Vermietungen), Köln (34), Düsseldorf (33) und Frankfurt (29). Große Gewinnerin ist die Stadt Leipzig, die ihre Aktivität gegenüber dem Vorjahr verfünffachen konnte und mit 21 Vermietungen Platz acht belegt.
Die neu vermietete Verkaufsfläche stieg in den ersten sechs Monaten 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 115 Prozent auf rund 1,28 Millionen Quadratmeter. Allerdings wurden laut CBRE rund 38 Prozent der Abschlüsse ohne Flächenangaben kommuniziert. Das starke Wachstum der Möbelhäuser und Nahversorgungszentren habe diese Entwicklung mit beeinflusst.
Bei den Lagepräferenzen ist laut CBRE eine Verschiebung festzustellen. Während in 2008 noch 54 Prozent aller gemeldeten Deals in den innerstädtischen 1A-Lagen registriert wurden, haben diese seit 2009 einen Rückgang verzeichnet. Ein Grund liegt laut CBRE darin, dass manche Unternehmen wie Möbel- oder Baumärkte dort keine Flächen finden, die ihren Anforderungen entsprechen. Dazu komme die bauliche und marktseitige Begrenzung der Verkaufsflächen in den innerstädtischen 1A-Lagen. Gerade Mittelstädten fehle es an großflächigen Gebäuden in diesen Lagen. (bk)
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