„Außerdem könnten sich Effekte in der Ankaufsrendite zeigen, wo das größere Risiko durch flexiblere Mieter entsprechend eingepreist wird“, ergänzt Fischer.
Asset Manager setzen vor allem auf ein umfassendes Risikomanagement, die Wettbewerbsbeobachtung und das Analysieren neuer Trends und Handelskonzepte, um die laufende Rendite trotz steigender Flexibilität zu erhöhen.
„Mit dieser Studie bekommen Asset Manager eine weitere Orientierungshilfe, um den Veränderungen der Einzelhandelslandschaft auf dem Weg zum erfolgreichen Omni-Channel-Handel informierter begegnen zu können“, sagt Klaus Striebich.
Kunden wollen unterhalten werden
Da der Handel sich kontinuierlich verändere, setzen Betreiber von Shoppingcentern und Fachmärkten immer häufiger auf erlebnisorientierte Marketingmaßnahmen um auf die Bedürfnislage der Kunden zu reagieren.
Sowohl die befragten Asset Manager als auch die Nutzer von Handelsimmobilien bestätigten mit jeweils über 90 Prozent, dass dies die richtige Vorgehensweise sei. „Der Endkunde möchte nicht mehr nur einkaufen, er möchte auch unterhalten werden“, so Fischer.
Laut EY Reals Estate sind die befragten Asset Manager diesbezüglich gut aufgestellt, da schon bei der Entwicklung von Handelsimmobilienkonzepten zukünftige Trends berücksichtigt werden.
Fachkräftemangel bremst Digitalisierung
Mit 47 Prozent fokussiere sich aktuell etwa die Hälfte der befragten Unternehmen auf einzelne digitale Projekte. „Wie auch in anderen Branchen mangelt es bei der Umsetzung digitaler Lösungen hauptsächlich an einer klaren, übergeordneten Strategie und am Fachpersonal“, erläutert Fischer.
Ihm zufolge mangelt es weder am Umsetzungswillen, noch am Willen der Topmanagements. Der primäre Fokus im Bereich Digitalisierung werde von den Asset Managern bei der Optimierung der Mieter- und Objektdatenverwaltung gesehen.
Ein weiteres spannendes Thema sei die Messung der Passantenfrequenz durch Türsensoren. „Genaue Daten über die Auslastung von Handelsimmobilien könnten eine Optimierung der Asset-Management-Leistungen bewirken und auch Einsparpotenziale generieren“, so Fischer.
Online-Handel wird ausgebaut
Fast 90 Prozent der Händler erzielen laut der Umfrage derzeit noch weniger als ein Zehntel ihres Umsatzes über Online-Kanäle. In den nächsten fünf Jahren solle dieser Anteil bei 56 Prozent der Nutzer jedoch auf bis zu ein Viertel des Umsatzes steigen.
„Der stationäre Handel baut zusätzliche Vertriebskanäle in Form von Online-Handel auf. Das ist auch ein Grund dafür, warum Händler flexibler mieten möchten, und perspektivisch würde es auch eine sinkende Flächennachfrage mit sich bringen“, erläutert Klaus Striebich.
Für die „Real-Estate-Asset-Management-Studie 2018“ wurden die Aussagen von 113 Unternehmen zusammengefasst, von denen 79 Prozent Immobilienunternehmen mit eigenem Asset Management und die übrigen 21 Prozent Einzelhändler sind. (bm)
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