Einzelhandel setzt zu Jahresbeginn wieder stärker auf Metropolen

Der Anteil von Einzelhandelsanmietungen in den Metropolen hat nach Angaben von Jones Lang LaSalle im ersten Quartal 2018 wieder deutlich zugenommen. Dabei setze sich der Trend zur Anmietung kleinerer Flächen fort.

Die Top-Ten-Standorte verzeichneten im ersten Quartal 2018 wieder deutlich mehr Flächenumsatz.

Am deutschen Retail-Vermietungsmarkt wurden laut Jones Lang LaSalle (JLL) zum Jahresbeginn insgesamt 119.400 Quadratmeter umgesetzt. Dabei ging die Fläche auf Jahressicht um fünf Prozent zurück, doch zugleich stieg die Anzahl der Anmietungen um neun Prozent auf 268 Fälle an.

Schon im fünften Jahr in Folge dominieren laut JLL die Flächengrößen unter 100 Quadratmetern sowie die Klasse darüber bis 250 Quadratmeter. Zusammen kamen sie im ersten Quartal auf rund 60 Prozent aller Abschlüsse. Nur jeder zehnte Abschluss weise mehr mehr als 1.000 Quadratmeter Fläche auf.

Deutlich mehr Umsatz an den Top-Standorten

Ein anderer Trend der vergangenen Quartale wurde laut JLL unterdessen gebrochen: Erstmals seit einem Jahr hätten die Big-Ten-Standorte ihren Anteil wieder ausbauen können. Mit 53.000 Quadratmetern erzielten die Metropolen einen Anteil von 44 Prozent. Vor einem Jahr seien es nur 18 Prozent gewesen, doch habe der Anteil langsam aber stetig wieder zugenommen.

„Hier pendelt sich der Markt langsam wieder ein. Nachdem die Mieten in den Spitzenlagen der Big Ten deutlich schneller gestiegen waren als die Handelsumsätze, verlagerte sich die Expansion in die B- und C-Standorte. Nun ist das Angebot auch dort zunehmend gefragt und zugleich kehrt bei den Vermietern in den Big Ten mehr Realismus bei erzielbaren Mieten ein. Entsprechend steigen auch in den Big Ten wieder die Chancen auf Neuanmietungen“, kommentiert Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany.

Köln und Leipzig besonders dynamisch

Besonders dynamisch hätten sich in den ersten drei Monaten des Jahres die Märkte in Köln (12.500 Quadratmeter) und Leipzig (11.900 Quadratmeter) gezeigt. Auch die meisten anderen Städte hätten einen teils deutlich besseren Start als noch vor einem Jahr verbucht – blieben langfristig gesehen aber auf niedrigem Niveau.

Allein Hamburg habe nach 8.600 Quadratmetern im Vorjahr einen Dämpfer hinnehmen müssen und diesmal nur 3.800 Quadratmeter erzielt. „Berlin findet sich diesmal nur im Mittelfeld wieder. Auch in den besten Lagen der Bundeshauptstadt steht mittlerweile mehr Angebot zur Verfügung und Mieter können es sich erlauben, eine Standortentscheidung genau zu prüfen, bevor sie unterschreiben“, erklärt Wichner.

Im Durchschnitt aller 185 erfassten Einzelhandelsstandorte gingen die Spitzenmieten laut JLL um drei Prozent zurück. Allerdings nicht einheitlich, sondern sehr unterschiedlich: So verzeichneten 105 Städte ebenfalls gleichbleibende Mieten, in 73 Fällen seien sinkende Werte zu beobachten und an sieben Standorten könne ein leichter Anstieg verzeichnet werden. Dazu zählten unter anderem die bayerischen Städte Würzburg und Rosenheim. (bk)

Foto: Shutterstock

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