Dadurch werden Marken dazu gedrängt, ihre physische Präsenz zu überdenken. Die deutlichste Veränderung betrifft Einzelhändler, die ihre Mietfläche in sekundären Zonen reduzieren mussten, wo die Mietwerte allerdings geringer sind.
Marken setzen auf Präsenz in den besten Zonen
Strategien fokussieren sich auf die Erhaltung der Präsenz in den besten Zonen, um von der erhöhten Sichtbarkeit zu profitieren (was auch die Sicherung eines deutlich verbesserten Auslastungs-Kosten-Verhältnisses betrifft), während gleichzeitig eine Multichannel-Fähigkeit entwickelt wird. Dadurch ist die Leerstandsrate von Einzelhandelsgeschäften flächendeckend gestiegen, allerdings sehr unausgewogen in den verschiedenen Zonentypen.
Die jüngsten Entwicklungen der Mietwerte spiegeln diesen Sachverhalt wider. Trotz der Wirtschaftskrise sind die Mietpreise in den besten Lagen gestiegen, während sekundäre Objekte in den letzten Jahren kontinuierlich im Wert gesunken sind. Die deutliche Verengung der Spitzenrenditen unterstreicht diese Unausgewogenheit.
Kapitalwerte für Einzelhandelsimmobilien stark gestiegen
Die Kapitalwerte für die besten Einzelhandelsimmobilien in den EU-15-Staaten sind von Anfang 1986 bis Ende 2015 um das Achtfache gestiegen. Bei Büros haben sie sich im selben Zeitraum nur um das Vierfache, bei Industriegebäuden um das Dreifache erhöht (Quelle: CBRE).
Dazu hat der Bedarf von sogenannten E-Retailern beigetragen, die sich auf gut sichtbare Flagship-Stores konzentrieren, um ihre Strategien zu stärken. Dies zeigt, dass der physische Einzelhandel keineswegs obsolet ist. Im Gegenteil ist er das Herzstück der Markenentwicklung und scheint in der Lage zu sein, sich stets neu zu erfinden, um den Bedürfnissen einer zunehmend anspruchsvolleren Kundschaft gerecht zu werden.
[article_line]
Vor diesem Hintergrund glauben wir, dass sich die Wertschätzung des Kapitalwerts für Prime Assets fortsetzen wird. Für Investoren kombinieren Einzelhandelsimmobilien regelmäßige Mieteinnahmen mit Kapitalwachstum unter der Bedingung, dass der Vermögenswert zu den am stärksten nachgefragten gehört. Die Qualität des Standortes bleibt essenziell und muss das erste Kriterium sein, wenn eine Akquisition geprüft wird.
Seite 3: Scoring-Modell identifiziert profitable Standorte und Lagen