Einzelhandelsimmobilien haben Büroobjekte als beliebteste Anlageform der Investoren abgelöst. Nach Angaben von BNP Paribas Real Estate startete die Objektklasse ihr Comeback in nahezu allen wichtigen europäischen Märkten bereits Ende 2009 und erreichte im ersten Quartal 2010 Platz eins in der Anlegergunst.
Am stärksten wuchs der Umsatz in Deutschland und Spanien, wo über 50 Prozent des Gesamtvolumens in Einzelhandelsobjekte investiert wurden. Europaweit gesehen entfiel mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes in den fünf wichtigsten europäischen Märkten in 2009 auf Großbritannien.
In Deutschland wurde im ersten Quartal 2010 ein starker Anstieg verzeichnet, nachdem das Transaktionsvolumen bei Einzelhandelsobjekten in 2009 um 56 Prozent eingebrochen war. Zu dem Ergebnis trugen laut BNP Paribas mehrere größere Deals bei, darunter der Verkauf eines Shoppingcenter-Portfolios von Multi Development an Corio mit einem Volumen von mehr als 1,1 Milliarden Euro.
In Spanien waren Retail-Objekte bereits in 2009 stabiler als Büro- oder Logistikinvestments. Da die Anleger bei den anderen Immobilienarten aktuell vorsichtig agieren, steigt der Einzelhandelsanteil weiter an und liegt für das erste Quartal sogar bei 75 Prozent. Trotzdem besteht laut BNP Paribas ein nicht unerhebliches Risiko, dass die Investmentumsätze im Einzelhandelsbereich aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Spanien im laufenden Jahr zurückgehen.
In Frankreich erreichen Einzelhandelsinvestments laut BNP Paribas üblicherweise nur relativ geringe Anteile am Gesamtumsatz, im ersten Quartal 2010 entfielen jedoch 41 Prozent des Transaktionsvolumens auf das Marktsegment. Von dieser Entwicklung hätten vor allem Städte und Regionen außerhalb des Großraums Paris profitiert. Auch in Italien steige das Investoreninteresse an Einzelhandelsimmobilien deutlich. (bk)
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