Deutsche Einzelhandelsimmobilien stehen bei Investoren weiterhin hoch im Kurs. Nach Angaben des Immobilienberaters CB Richard Ellis (CBRE) stieg das Kaufvolumen bis Ende des dritten Quartals 2011 um insgesamt 44 Prozent.
Bis Ende September wurden Objekte im Wert von 8,37 Milliarden Euro gehandelt. Damit wurde der Investmentumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 44 Prozent übertroffen. Allerdings blieben die Werte des zweiten und dritten Quartals laut CBRE aufgrund eines geringeren Anteils großvolumiger Portfoliotransaktionen hinter dem ersten Quartal 2011 zurück. Das Ergebnis untermauere dennoch die Attraktivität deutscher Einzelhandelsimmobilien, die zunehmend auch von internationalen Investoren nachgefragt würden. Auf sie entfiel mit 3,79 Milliarden Euro rund 45 Prozent des Gesamtvolumens.
„Mit dem wiederum sehr hohen Transaktionsvolumen hat sich der Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien einmal mehr als sehr robuste Anlageklasse im aktuellen Marktumfeld behauptet. Mit den abgelaufenen drei Quartalen in 2011 entfielen von dem gesamten gewerblichen Investmentumsatz alleine 50 Prozent auf einzelhandelsgenutzte Immobilien“, sagt Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland. Besonders hervorzuheben seien in diesem Zusammenhang Investitionen in Projektentwicklungen von großen Shopping-Centern. Das Investmentvolumen übertreffe bereits den Gesamtumsatz des Jahres 2010 und liege auch deutlich über dem Ergebnis aus 2008.
Der größte Anteil des Investitionsvolumens entfällt auf Shopping-Center. Mit einem Umsatz von 3,48 Milliarden Euro legte das Volumen um 41 Prozent zu. Im Segment der Fachmärkte und Fachmarktzentren kletterte der Umsatz um 44 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro. Trotz des geringen Anteils an Paketverkäufen von Geschäftshäusern in etablierten Innenstadtlagen stieg das Investitionsvolumen dort laut CBRE gegenüber dem Vorjahr um knapp 76 Prozent auf 2,71 Milliarden Euro an.
Die Nettoanfangsrenditen für Einzelhandelsimmobilien blieben nach Angaben des Immobilienberaters gegenüber der Jahresmitte 2011 in allen Segmenten stabil. So lägen die Renditen für Shopping-Center an A-Standorten bei 5,1 Prozent, für vergleichbare Produkte in B-Standorten bei 5,6 Prozent. Bei erstklassigen Core-Investments in Fachmarktzentren und freistehende Fachmärkte und Supermärkte würden Spitzenrenditen von sechs und sieben Prozent erzielt. Für 1A-Einzelhandelsimmobilien liegen die Nettoanfangsrenditen laut CBRE zwischen 4,4 Prozent (München, Hamburg) und 4,75 Prozent (Köln).
Aktivste Investorengruppe waren laut CBRE Asset- und Fondsmanger, auf die mit fast 2,7 Milliarden Euro knapp ein Drittel des Volumens entfiel. Offene Immobilienfonds und Spezialfonds zeichneten mit 1,98 Milliarden Euro für rund 24 Prozent des Gesamtvolumens verantwortlich. Der Anteil eigenkapitalstarker Privatinvestoren steigerte sich um 184 Prozent auf insgesamt 978 Millionen Euro. Indirekte Anlagen von Privatvermögen über geschlossene Fonds sanken laut CBRE dagegen um 24 Prozent auf 607 Millionen Euro ab. (bk)
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