Laut aktueller Medienberichte spricht sich Gabriel Bernardino, Vorsitzender der europäischen Aufsichtsbehörde EIOPA, für eine stärkere Harmonisierung der Anforderungen an Sanierungs- und Abwicklungspläne systemrelevanter Versicherer innerhalb der Europäischen Union (EU) aus.
In einem Brief Bernardinos letzte Woche an den EU-Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion Jonathan Hill kritisiert der EIOPA-Vorsitzende die „substantiellen Unterschiede“ der Sanierungssysteme in den einzelnen europäischen Staaten.
„Gefahr widersprüchlicher nationaler Lösungen“
So verfügten die jeweiligen nationalen Behörden nicht über die gleichen Kompetenzen oder Fähigkeiten um Sanierungs- und Abwicklungspläne auszuarbeiten und durchzuführen.
„Das Fehlen eines paneuropäischen Rahmens führt zu nationalen Einzellösungen, die möglicherweise inkohärent oder im schlimmsten Falle widersprüchlich sein könnten“, so Bernardino.
Im Falle einer Krise erschwere dies ein gemeinsames koordiniertes Vorgehen.
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Versicherungsgesellschaften seien in der Regel länderübergreifend tätig und ein fehlender europaweit gültiger Rahmen führe dazu, dass Versicherungsnehmer je nach Nationalität oder Wohnsitz unterschiedlich behandelt würden.
„Mir ist bewusst, dass der Verbraucherschutz bei Ihnen höchste Priorität hat und dieses wichtige Element sollte nicht übergangen werden“, so Bernardino in seinem Brief an Hill.
Am 2. März 2015 ist ein Gespräch zwischen Gabriel Bernardino und Jonathan Hill angesetzt, in dessen Rahmen eine stärkere Harmonisierung der Sanierungs- und Abwicklungspläne auf der Tagesordnung stehen wird. (nl)
Foto: Eiopa