Das Stuttgarter Bankhaus Ellwanger & Geiger ist nach wie vor vom langfristigen Potenzial chinesischer Aktien überzeugt.
Zwar werde Chinas Wirtschaft künftig ein langsameres Wachstum verzeichnen. Aufgrund der niedrigen Bewertungen versprächen chinesische Aktien auf lange Sicht dennoch attraktive Kurschancen.
Dagegen führe die geänderte Geldpolitik mit dem Ende der ständigen Aufwertung dazu, dass Anleihen in Renminbi deutlich höhere Risiken als früher bergen, so die Kapitalmarktexperten von Ellwanger & Geiger Privatbankiers.
Bremsmanöver aus Peking
Bereits im Jahr 2010 hat die chinesische Politik damit begonnen, den wirtschaftlichen Boom zu bremsen. Sie hatte sich vorgenommen, das durch den massiven Stimulus 2009 sehr schnelle Wachstum mit seinen negativen Begleiterscheinungen wie Inflation und Kostendruck zu dämpfen.
Zudem wollte und will das Land die Abhängigkeit seiner Wirtschaft von Exporten sowie Infrastruktur- und Bauausgaben verringern. Die Bedeutung von Binnenkonsum und Dienstleistungen soll indes steigen.
Die chinesische Währung wertete seit 2005 stetig auf, wodurch die Exportindustrie insbesondere seit Ende 2012 zunehmend unter Margendruck geriet. Selbst als Japan und nahezu alle Nachbarländer im Jahr 2013 deutliche Wechselkursrückgänge zu verzeichnen hatten, habe der Renminbi weiter zugelegt.
Wechsel in der Währungspolitik
Erst im Februar dieses Jahres habe die chinesische Notenbank ihre Währungspolitik geändert. Infolgedessen sei es zum bislang stärksten Rückgang des Wechselkurses um rund vier Prozent gekommen.
„Die zurückgehende Inflation, das Nachgeben der Währung und das langsamere Wirtschaftswachstum werden über kurz oder lang geldpolitische Lockerungen nach sich ziehen, von denen die Aktienmärkte in China profitieren werden“, sagt Andreas Rapp, Leiter Private Banking bei Ellwanger & Geiger Privatbankiers.
Foto: Shutterstock/Songquan Deng