Eltern unterschätzen Unfallrisiken in Kitas und Schulen

Kind mit dunklem Haar klettert auf einem Klettergerüst
Foto: PantherMedia / ziggy_mars
Die meisten Unfälle bei Kindern und Jugendlichen passieren in Kita, Schule oder Hort.

Vielleicht ist es auch Wunschdenken, aber offenbar halten viele Eltern Kitas und Schulen für einen sichereren Ort als zum Beispiel Straßen. Doch das ist eine Fehleinschätzung.

Die meisten Unfälle bei Kindern und Jugendlichen passieren in Kita, Schule oder Hort: Auf diese Orte entfallen rund 30 Prozent aller Unfälle. Die meisten Befragten unterschätzen dieses Risiko aber. Nur sieben Prozent glauben, dass sich hier die meisten Unfälle ereignen.

Auch das Unfallrisiko im privaten Umfeld unterschätzen die Befragten. Nur jeder Fünfte (21 Prozent) glaubt, dass zu Hause die meisten Unfälle passieren. Tatsächlich kommt es aber auch hier zu knapp 30 Prozent aller Unfälle bei den Kindern.

Dagegen überschätzen die Deutschen das Risiko auf Straßen, Wegen oder Plätzen während der Freizeit: Rund 31 Prozent der Teilnehmer der Umfrage meinen, dass auf diesen Bereich die meisten Unfälle bei Kindern entfallen. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) sind es jedoch nur knapp 15 Prozent der Unfälle.

Ziemlich richtig liegen die Befragten dagegen beim Unfallrisiko in der Freizeit auf dem Spielplatz und in Sport- oder Freizeitstätten. 26 Prozent schätzen, dass sich hier die meisten Unfälle ereignen. Laut RKI sind es mit rund 23 Prozent tatsächlich nur geringfügig weniger.

Quelle: Check24

25-34-jährige Eltern schätzen Risiken am besten ein

Betrachtet man die 25- bis 34-Jährigen mit mindestens einem Kind, stellt man fest, dass diese das Risiko für einen Unfall am genauesten von allen Gruppen abschätzen können.

So gehen 18 Prozent davon aus, dass die meisten Kinder Unfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen haben. Auch beim Risiko auf Spiel- oder Sportplätzen liegen sie mit rund 22 Prozent nur rund zwei Prozentpunkte unter den tatsächlichen Unfallzahlen des RKI für Kinder und Jugendliche.

Sie unterschätzen zwar auch das Risiko in Kita und Schule. Mit 18 Prozent liegen sie aber auch hier näher am tatsächlichen Unfallgeschehen als der Durchschnitt. Beim Risiko in den eigenen vier Wänden liegen sie ebenso nur vier Prozent über den RKI-Zahlen.

Junge Eltern mit kleinen Kindern können das Risiko dank ihrer Erfahrung vermutlich besser abschätzen. Allerdings ist ein Kind allein noch kein Indikator, wie gut man das Unfallrisiko einschätzt.

Sind die Eltern jünger oder älter, wird die Risikoeinschätzung wieder schlechter. Eltern, die bereits 55 Jahre oder älter sind, schätzen das Risiko am schlechtesten ein. Hier glauben beispielsweise 32 Prozent, dass die meisten Unfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen passieren.

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