Nicht China oder Indien, sondern Brasilien verfügt über den größten Schwellenmarkt der Welt.
Seit dem 28. Februar 2008 hat Brasilien China als weltgrößten Emerging-Markets-Aktienmarkt überholt. So weist es der MSCI Emerging Markets Index des US-Finanzdienstleisters Morgan Stanley Capital International (MSCI) aus.
Verantwortlich für den Wachwechsel an der Spitze des Index sind in erster Linie Kursverluste chinesischer Titel, 29 Prozent büßten sie seit Oktober vergangenen Jahres ein. Dagegen fiel der Anstieg brasilianischer Titel in diesem Zeitraum mit 0,6 Prozent bescheiden aus. Derzeit entfallen 15,11 Prozent des MSCI EM Index auf Brasilien, China folgt mit 14,49 Prozent vor Korea, Taiwan und Russland. Indien belegt lediglich Rang Sechs.
Michel Wetser, Portfolio-Spezialist für Emerging Markets bei der holländischen Unternehmensgruppe ING Investment Management, geht davon aus, dass das Anlegerinteresse an brasilianischen Titeln weiter steigt. Die höhere Gewichtung im Index werde von Investoren zum Anlass genommen, sich stärker in Brasilien zu positionieren, so die Einschätzung des Experten. Roberto Lampl, Manager des ING (L) Invest Latin America Fonds (LU0051128774) rät zwar zur Vorsicht, da brasilianische Werte von einer möglichen US-Rezession in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Langfristig sieht der Fondsmanager die Entwicklung dennoch sehr positiv. (hb)