Emerging Markets: Die nächsten 11 Top-Performer

Anlegern, die von den lukrativen Wachstumsaussichten aufstrebender Märkte wie der Türkei profitieren wollen, ohne ihr Kapital einem übermäßigen Risiko auszusetzen, bieten Fondsgesellschaften breit gestreute Aktienfonds an. Das Fondsvermögen wird nicht selten auf Unternehmenstitel in mehr als einem Dutzend Länder verteilt. M&G-Experte Godfrey beispielsweise verspricht sich derzeit die größten Performance-Beiträge für sein 614 Millionen Euro schweres Portfolio von Aktien aus den Emerging Markets Thailand und Mexiko. Der südkoreanische Hersteller von Unterhaltungselektronik, Samsung Electronics, steht aber mit einem Anteil von 2,7 Prozent an der Spitze seiner Investments. Godfrey hat seit Auflage 2009 den Wert seines Portfolios um mehr als 111 Prozent gesteigert.

Südkorea gilt als einer der am weitesten entwickelten Schwellenmärkte. Neben Samsung schlägt sich auch das vor Jahren hierzulande noch völlig unbekannte Unternehmen LG wacker im Kampf um den weltweiten Elektronikmarkt. Die Marktkapitalisierung der Börse in Seoul ist so hoch, dass Investoren bereits aus einer Handvoll aktiv gemanagter Investmentfonds auswählen können, die ausschließlich in dem asiatischen Land anlegen. Auch ein halbes Dutzend Türkeifonds können Berater und Anleger inzwischen finden.

Für die meisten kleineren Emerging Markets gibt es diese Möglichkeit nicht. Mexiko beispielsweise ist privaten Kunden nur per Indexfonds zugänglich und das auch erst seit einigen Monaten. Zuerst gab es Mexiko-ETFs von der Deutsche-Bank-Tochter DB X-Trackers sowie der Credit Suisse, vor Kurzem folgte die britische Fondsgesellschaft HSBC. Wer sein Vermögen unbedingt in engen Märkten anlegen will, wird darüber hinaus am Zertifikatemarkt fündig. Entsprechende Angebote gibt es von der britischen Royal Bank of Scotland, der französischen BNP Paribas oder DWS Go, der Zertifikateabteilung der Deutschen Bank. Die Chance, eine herausragende Rendite zu erhalten, ist zweifelsohne vorhanden, aber bestimmt nichts für Altersvorsorger. Das Zertifikat DWS Go Frontier Markets notiert beispielsweise vier Jahre nach seiner Emission noch bei rund 60 Prozent seines Startwerts. Der globale Aktienindex MSCI Emerging Markets hat im selben Zeitraum trotz massiver Börsenturbulenzen mehr als 20 Prozent zugelegt.

Die lukrativsten Märkte der Welt

Die spannende Kombination von einem großen Wachstumspotenzial und einer wegen der unterschiedlich gereiften Volkswirtschaften geringen Korrelation hat die US-Gesellschaft Goldman Sachs Asset Management (GSAM) im Jahr 2005 veranlasst, das Konzept der Next-11 zu entwickeln. Die „nächsten Elf“ klingt nach Fußball, meint aber die kommende Generation erfolgreicher Wirtschaftsmächte. Noch erscheinen Länder wie Indonesien, Ägypten oder die Türkei nicht unbedingt als Top-Investment-Regionen. Wäre dies der Fall, gäbe es allerdings auch nicht die enormen Wachstumschancen, die vorausschauenden Investoren für ihren Mut außergewöhnliche Renditen in Aussicht stellen. Wie lukrativ aufstrebende Märkte sein können, haben die großen Vier Brasilien, Russland, Indien und China in der vergangenen Dekade gezeigt. Das als „Bric“ bezeichnete Quartett versorgte die Weltwirtschaft allen Unkenrufen zum Trotz auch nach der Finanzkrise 2008 mit Wachstum und ihre Investoren mit Rendite.

Seite 4: Wer streut, rutscht nicht

1 2 3 4 5 6Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments