Emerging Markets: Die nächsten 11 Top-Performer

Der Ausblick der meisten Fondsanbieter offenbart haussierende Schwellenmärkte. Andrew Bosomworth, Leiter des deutschen Portfoliomanagements beim Anleihespezialisten Pimco und Geschäftsführer bei dessen Mutter Allianz Global Investors, geht fest davon aus, dass die Eleven mit großem Tempo aufholen: „Wir rechnen mit einer weiterhin uneinheitlichen globalen Wirtschaftsdynamik.“

Während die industrialisierten Volkswirtschaften laut Pimco in den kommenden Jahren ein insgesamt enttäuschendes BIP-Wachstum von jährlich etwa zwei Prozent erreichen können, ist in den Schwellenländern eine deutlich höhere Rate von rund sechs Prozent pro Jahr möglich. Dass diese Prognose etwas verhaltener ausfällt als die bisherigen Ergebnisse, hat Gründe: „Der wirtschaftliche Aufholprozess dürfte von periodisch wiederkehrenden Inflationssorgen, unerwünscht hohen Kapitalzuflüssen und politischen Eingriffen in die Märkte begleitet werden“, erwartet Bosomworth.

Dass im Vergleich zu anderen aufstrebenden Volkswirtschaften die Aktiennotierungen wesentlich volatiler ausfallen, stört Fondsmanager Holek ohnehin nicht. Im Gegenteil: „Dynamische Volkswirtschaften mit volatilen Aktienkursen bieten mehr Chancen als etablierte Märkte.“ Positive Impulse für die kleineren Player könnten von günstigen Finanzierungskosten ausgehen, sofern die Ratingagenturen die Bonität der Länder anheben. Griffin-Fondsmanager Unan geht zum Beispiel davon aus, dass die Türkei auf absehbare Zeit ein Investment-Grade-Rating erhält.

Unterm Strich bleibt jedenfalls, dass auch die Emerging Markets, die noch weniger im Fokus der Anleger stehen, die Weltwirtschaft wohl immer stärker prägen werden. Schätzungen der Weltbank sagen für die Jahre 2011 und 2012 reale Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts der Newcomer von jeweils sechs Prozent voraus. Damit werden diese Länder dreimal so stark wachsen wie die Eurozone. Der Anteil am weltweiten Sozialprodukt soll sich demnach in den kommenden zehn Jahren von 25 auf 50 Prozent verdoppeln. Wachstum bringt Wohlstand und eine zunehmend kaufkräftige Mittelschicht. Dieses Szenario liefert für Konsumgüterproduzenten erfreuliche Perspektiven.

Dennoch gelten Fondsanlagen in kleineren Emerging Markets als vergleichsweise riskante Investments. Viele Portfolios liegen noch deutlich unter ihren früheren Höchstständen. Probleme wie die Unruhen in Nordafrika können abermals zum Abfließen des Kapitals und zu herben Rückschlägen führen. Allerdings finden Fondsanleger auf diesem Globus auch keine Aktienmärkte mit größeren Chancen. Zahlreiche Fonds lösen dies Dilemma, indem sie ihre Investments regional streuen oder in Ländern mit unterschiedlichen Entwicklungstufen investieren.

Das garantiert noch keine hohen Renditen, der Wert der Fondsanteile schwankt aber weniger. Die meisten Fondsmanager setzen neben dem Konsumbereich zurzeit verstärkt auf Kreditinstitute, die häufig die Finanzkrise gemeistert haben, ohne wie ihre Pendants in den etablierten Industriestaaten Staatshilfen in Anspruch nehmen zu müssen.

Foto: Shutterstock

1 2 3 4 5 6Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments