Emerging Markets Green Bonds: Widerstandsfähige grüne Anleihen

Foto: PantherMedia/ alexmillos
Grüne Anleihen liegen im Trend.

Die Fondsgesellschaft Amundi und die International Finance Corporation (IFC), ein Mitglied der Weltbankgruppe, haben ihren Emerging Market Green Bonds Report 2022 veröffentlicht. Die wichtigsten Aussagen

Der Emerging Market Green Bonds Report der International Finance Corporation (IFC) und Amundi zeigt, dass sich die Emission grüner, sozialer, nachhaltiger und nachhaltigkeitsbezogener Anleihen (GSSS) im Jahr 2022 als widerstandsfähiger erwiesen hat, als der breitere globale Markt für festverzinsliche Wertpapiere. Die fünfte Ausgabe des Reports gibt einen Überblick über die wichtigsten Trends bei den GSSS-Anleihen  im Jahr 2022 und umreißt die Erwartungen für 2023. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Politik, Regulierung und Technologie auf die Anlageklasse erörtert.

Im vergangenen Jahr gab es das erste Mal einen Rückgang der GSSS-Anleiheemissionen um 13 % auf ein Volumen von 877 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu haben sich die gesamten festverzinslichen Emissionen weltweit um 26 % verringert. Die Marktdurchdringung von GSSS-Anleihen erreichte mit fast 14 % ein Allzeithoch. 

Weltweit sind grüne Anleihen mit einem Anteil von 56 % am GSSS-Markt nach wie vor die etablierteste, größte und liquideste Komponente. In den Schwellenländern (ohne China) sind Nachhaltigkeitsanleihen mit 41 % das größte Teilsegment. Finanzinstitute stellten 2022 mit 52 % der Gesamtemissionen in den Schwellenländern (einschließlich China) die größte Klasse von Emittenten grüner Anleihen dar.

Was die grünen Anleihen in den Schwellenländern betrifft, so wurde China zum weltweit größten Emittenten, der im Laufe des Jahres um 61 % zulegte und 68 Milliarden US-Dollar emittierte. Der Nahe Osten und Nordafrika leisteten den größten regionalen Beitrag zur Emission von grünen Anleihen (außerhalb Chinas). Die süd- und ostasiatischen Länder (ohne China) verzeichneten einen Rückgang von 33 %, die lateinamerikanischen Länder einen Rückgang von 49 %, und die Emissionen in den osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern halbierten sich.

Der Report prognostiziert, dass die Emission von GSSS-Anleihen in den Schwellenländern außerhalb Chinas bis 2023 um 14 % zunehmen wird, da die Länder ihre Klimaziele erreichen und die Energiewende beschleunigen müssen.

Hier braucht es die Einführung von strengeren Offenlegungspflichten und eine stärkere Homogenisierung der grünen Taxonomie, um die Transparenz zu erhöhen und die Fragmentierung zu verringern. Der Report untersucht außerdem die Rolle der Zentralbanken bei der Förderung grüner Transitionen durch die Finanzmärkte. Darüber hinaus können innovative Finanzinstrumente, wie synthetische Verbriefungen, die von den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere zur Verfügung gestellte Finanzierung ergänzen, indem sie die Kapitalquellen für Banken erweitern und zu einer verstärkten klimabezogenen Kreditvergabe führen.

Vor fünf Jahren gründeten die International Finance Corporation (IFC) und Amundi gemeinsam den Amundi Planet Emerging Green One (AP EGO) Fund, um privates Kapital von institutionellen Anlegern in entwickelten Märkten zu mobilisieren und die Kapitalströme in grüne Investitionen in Schwellenländern zu lenken. 2018 befand sich der Markt für grüne Anleihen, insbesondere in den Schwellenländern, noch im Anfangsstadium. Der Fonds sammelte jedoch erfolgreich 1,4 Milliarden US-Dollar ein, und AP EGO wurde als weltweit größter – auf Schwellenländer ausgerichteter – Green-Bond-Fonds aufgelegt und zielt auf grüne Anleiheemissionen von Banken und Finanzintermediären ab.

Mit diesem großen Umfang hat der Fonds eine starke Nachfrage nach Investitionen in grüne Anleihen des Finanzsektors der Schwellenländer geschaffen, was wiederum zu weiterem Interesse der Anleger an grünen Anleihen anderer Emittenten aus den Schwellenländern geführt hat. Parallel zum AP EGO wurde das äußerst erfolgreiche Green Bond Technical Assistance Program (GB-TAP) eingerichtet, um das Angebot an grünen Anleihen (von Emittenten aus dem Finanzsektor) in Schwellenländern zu fördern.

AP EGO hat einen ehrgeizigen Zeitplan für die „grüne Entwicklung“ verfolgt. Derzeit sind 84,3 % des gesamten verwalteten Vermögens (kumulativ 1,4 Mrd. USD) in grüne Schwellenländeranleihen investiert. In diesem Zusammenhang hat GB-TAP zur Emission von 77 grünen, sozialen und nachhaltigen Anleihen beigetragen und damit mehr als 5,5 Milliarden US-Dollar an Klimainvestitionen mobilisiert.

Der AP EGO-Fonds hat den Beweis für das Konzept und seine Wirksamkeit bei der Förderung nachhaltiger Investitionen in Schwellenländern erbracht, zumal in der Folge weitere ähnliche, auf grüne Anleihen ausgerichtete Fonds aufgelegt wurden. Die IFC setzt sich weiterhin für die Entwicklung der Märkte für grüne und nachhaltige Anleihen in den Schwellenländern ein und wird auch in Zukunft einen nachhaltigen Beitrag leisten.

Den Green Bond Report lässt sich hier oder im Amundi Research Center abrufen.

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