Nun wird die Airline das Ultra-Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 777-200LR bis November 2031 nutzen, teilt die Dr. Peters Group mit. Somit ist das Flugzeug mindestens 24 Jahre im Lease mit der Fluggesellschaft.
„Im kompetitiven Umfeld dieses Flugzeugs hat der Deal für die Fondsgesellschaft zwei entscheidende Vorteile: Erstens besteht eine verstärkte Planungssicherheit für das Management und für die Investoren. Und zweitens spart der Fonds erhebliche Investitionskosten, die bei einer Vermietung an eine andere Fluggesellschaft notwendigerweise entstanden wären“, erklärt COO Dr. Albert Tillmann, der auf Holding-Ebene dem Aviation-Bereich vorsteht.
Das Fondsflugzeug wurde im November 2007 vom US-Hersteller Boeing ausgeliefert. Seither steht es ohne Unterbrechung in den Diensten von Emirates. Die arabische Gesellschaft verlängerte den Leasingvertrag bereits zweimal bis November 2025. Nach der erneuten Prolongation soll die Maschine nun von Emirates mit einer neuen Kabine ausgestattet werden. Im Gegenzug dafür haben sich der Aviation-Bereich von Dr. Peters und die Airline auf eine Reduzierung der monatlichen Leasingrate ab November 2025 verständigt.
Entschuldung ermöglicht erhöhte Auszahlungen an Anleger
Für die Fondsgesellschaft ist das wirtschaftlich gut tragbar, so die Dr. Peters Group. Denn die langfristige Fremdfinanzierung wurde wie geplant vollständig zurückgeführt. Die letzte Tranche wurde planmäßig im November 2022 getilgt. Seither ist der Fonds schuldenfrei.
Die Anleger erhalten 2023, 2024 und 2025 Auszahlungen von jeweils zehn Prozent und kommen damit in den Bereich oberhalb des Rückflusses ihres eingesetzten Kapitals, so die Ankündigung. Tillmann: „Mit der nun vereinbarten Vertragsverlängerung können ab 2026 voraussichtlich 3,75 Prozent jährlich an die Anleger ausgezahlt werden. Damit dürfte aus heutiger Sicht auf Basis dieser Verlängerung ein Rückfluss in Höhe von rund 140 Prozent realisierbar sein.“
„Gute Nachricht für viele Flugzeugfonds“
Generell befindet sich die Luftfahrtindustrie im Aufwind: Im ersten Halbjahr 2023 lag das Verkehrsaufkommen bei 94,2 Prozent des Niveaus, das vor der Coronavirus-Pandemie geherrscht hatte, berichtet Dr. Peters unter Berufung auf einen Bericht des Branchenverbands IATA Anfang August.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Flugreisen in Kombination mit Ticketpreisen, die wesentlich höher als in den vergangenen drei Jahren sind, würden viele Airlines in diesem Jahr Gewinne erwirtschaften können. Bereits im Juni erklärte die IATA demnach: „Wir gehen davon aus, dass die Branche in diesem Jahr wieder Nettogewinne erzielen wird – ein bemerkenswertes Ergebnis in einem relativ kurzen Zeitraum.“
„Das ist für viele Flugzeugfonds, die wie sämtliche Airlines unter den Auswirkungen der pandemiebedingten Einschränkungen gelitten haben, eine gute Nachricht“, so die Dr. Peters Group. Denn die Fluggesellschaften vergrößern wieder ihre Reisekapazitäten und reaktivieren dafür auch geparkte beziehungsweise stillgelegte Maschinen. Ungeachtet dessen stehen die Flugzeuge in einem harten Konkurrenzkampf; das gelte insbesondere für ältere Maschinen, die gegen neue und treibstoffeffizientere bestehen müssen, auch für die seit Jahrzehnten etablierten Flugzeugserien von Boeing und Airbus.