Die Anzahl der Regionen, in denen die Gefahr einer Wohnimmobilienblase wächst, ist nach Angaben des Berliner Researchinstituts Empirica erneut gestiegen.
Nach den Ergebnissen des aktuellen Empirica-Blasenindex wachsen Mieten und Kaufpreise für Wohnimmobilien in 168 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten nicht mehr im Gleichklang – es droht ein Ungleichgewicht am Markt.
Im Vorjahr sei dies in 135 Kreisen der Fall gewesen, vor drei Jahren lediglich in 88. Allerdings könne in 375 von 402 Kreisen immer noch kein Überangebot an Immobilien gemessen werden.
Hohe Gefahr in 84 Städten und Kreisen
Dennoch indiziere der Blasenindex nunmehr für 84 Städte und Kreise eine hohe Gefahr (Vorjahr 51, vor drei Jahren 17). Zu den betroffenen Metropolen und Großstädten zählen laut Empirica Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln, Stuttgart und Düsseldorf. Keine Blasengefahr bestehe in Dresden, Leipzig und Dortmund.
Echte und unechte Wachstumsstädte
„Wie weit wir tatsächlich von einem Überangebot entfernt sind, ist angesichts der Landflucht in die Städte allerdings nur schwer zu sagen“, kommentiert Empirica-Vorstand Dr. Reiner Baun. In den Wachstumsregionen herrsche tatsächlich Knappheit, die Kehrseite seien aber zunehmende Leerstände in den Schrumpfungsregionen.
[article_line]
„Vor allem in ‚unechten‘ Wachstumsstädten, die nur (vorübergehend) durch Zuwanderung aus dem näheren Umland und weniger (durch überregionale Anziehungskraft profitieren, könnte die aktuelle Knappheit bald schon wieder in Leerstände umschlagen. Eine Blasenbildung wird dort zudem genährt durch die derzeit zahlreich publizierten Studien à la ‚wo kann ich jetzt noch günstig Immobilien erwerben‘ „, gibt Braun zu bedenken.
Keine Gefahr für Gesamtmarkt
Bundesweit besteht nach Aussage von Braun weiterhin keinerlei Blasengefahr: Der Gesamtindex und damit die Marktbreite der Blasengefahr sei um 0,03 Punkte gestiegen, liege aber weiterhin unter dem Ursprungsniveau des Referenzjahres 2004. (bk)
Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken
Quelle Tabelle: Empirica; Foto: Shutterstock