Öl ist knapp und teuer. Sollten etwa die Konflikte im Nahen Osten weiter eskalieren, sind neue Rekordniveaus drin. Mit Energiefonds können Fondsanleger profitieren.
Text: Marc Radke
Ob als Treibstoff, Strom oder Wärme – einen Mangel an bezahlbarer Energie können aufstrebende Volkswirtschaften nicht verlustfrei kompensieren. Das weiß auch Daniel Würmli: „Der Zugang zu günstiger Energie verschafft ökonomische Vorteile und ist Voraussetzung für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum.“
Ein derart gefragtes Wirtschaftsgut rückt nahezu zwangsläufig ins Visier von Kapitalinvestoren. Experte Würmli managt inzwischen seit 17 Jahren Investmentfonds. Mit dem 1999 von Swisscanto, Asset Manager der Schweizer Kantonalbanken, aufgelegten Equity Fund Selection Energy verwaltet der Eidgenosse momentan rund 52 Millionen Euro.
Seine Performance kann sich sehen lassen: Rund 53 Prozent legte der Anteilswert des Energiefonds in den vergangenen drei Jahren zu. Anleger, die bereits vor dem Einsetzen der Finanzkrise 2008 investiert waren, können sich trotz der Einbrüche an den Börsen weltweit immerhin noch an rund 21 Prozent Plus über fünf Jahre erfreuen.
Damit liegt Würmlis Portfolio in der Performance-Rangliste ganz vorn. Zu seinen Favoriten zählen ausschließlich Blue Chips, also Aktiengesellschaften mit einer hohen Marktkapitalisierung. Das Top-Trio bilden Öl- und Gaskonzerne: Exxon Mobile, Nachfolger von John D. Rockefellers Standard Oil Company, liegt mit 7,7 Prozent auf der ersten Position. Es folgen die Chevron Corporation, ebenfalls in den USA beheimatet, sowie der holländische Konzern Royal Dutch Shell.
Vertrauen in große Kaliber
Die Strategie, derzeit zuvorderst auf die großen Konzerne, die sogenannten Majors, zu setzen, hat Würmli keineswegs exklusiv. Beim KBC Equity Fund Oil beispielsweise finden sich genau die gleichen Hauptinvestments, wenn auch nicht ganz so stark gewichtet.
Seit der Auflage im Jahr 2000 lenkt Eric Raets das Portfolio. Die circa 109 Millionen Euro Vermögen allokiert er wie Kollege Würmli auf alle Energieträger, mindestens drei Viertel legt er in Aktien von Unternehmen an, die auf dem Öl- und Gassektor tätig sind.
„Unser Favorit unter den integrierten Gesellschaften, die einen großen Teil der Wertschöpfungskette abdecken können, ist Royal Dutch. Eine ganze Reihe von Großprojekten wie zum Beispiel in Qatar kann die Produktion und die Ergebnisse weiter verbessern“, erklärt Raets.