Energiewende lässt deutsche Aktien glänzen

Der Ausstieg aus der Atomenergie kann den deutschen Aktienmarkt für Investoren attraktiver machen. Das erwartet auch Karl Huber, Fondsmanager bei Pioneer Investments, München. Das größte Potenzial sieht Huber bei Small und Mid Caps.

Sun PlugZahlreiche Sektoren des deutschen Aktienmarktes könnten von der Neuausrichtung in der Energiepolitik profitieren, sagt Huber: „Viele Investoren legen ihren Fokus auf Hersteller aus dem Bereich der alternativen Energieerzeugung. Dabei wirkt sich die Energiewende auf ein viel breiteres Anlageuniversum aus. Denn neben einer umweltschonenden und sicheren Energieproduktion spielen Energieverteilung und -sparen eine entscheidende Rolle.“

Kleine Industrieperlen bevorzugt

In diesen Bereichen zählt Huber deutsche Small und Mid Caps zu den zukünftigen Gewinnern. Besonders aussichtsreich: Produkte zur Gebäudedämmung sowie Heiz- und Energiemanagementsysteme. Der Fondsmanager setzt in seinem Portfolio unter anderem auf Centrotec Sustainable, ein Unternehmen für energieeffiziente Gebäudetechnik, den Anlagenbauer Aixtron und das Solarunternehmen Centrotherm.

Dazu kommen Firmen, die leichte Werkstoffe für die industrielle Fertigung anbieten. „Gewichtreduzierung ist ein wichtiger Aspekt bei der Energieeinsparung. So setzt etwa die Automobilindustrie beim PKW der Zukunft auf Leichtbaumaterialien wie Carbon, um den Energieverbrauch der Fahrzeuge zu senken“, so Huber. Insgesamt komme es dem deutschen Aktienmarkt zu gute, dass er Investoren nach wie vor eine breite Palette an Industrieunternehmen bietet. Gerade der deutsche Mittelstand sei bei der Suche  nach interessanten Übernahmekandidaten wieder in den Fokus gerückt. Huber geht davon aus, dass der deutsche Aktienmarkt in den kommenden Monaten weiteren Auftrieb durch verstärkte M&A-Aktivitäten erhält.

Deutscher Wachstumstrend intakt

Der stabile Ifo-Geschäftsklimaindex und die im März erneut gesunkenen Arbeitslosenzahlen sprächen dafür, dass der Wachstumstrend der deutschen Wirtschaft nach wie vor intakt ist, so Huber. Aber: „Die Nervosität am Markt bleibt hoch. Da nehmen viele Investoren im Zweifel auch mal Gewinne mit.“ (mr)

Foto: Shutterstock

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