Die Royal Institution of Chartered Surveyors (Rics) hat die Auswirkung von Energiezertifikaten bei Wohnimmobilien in den Niederlanden untersucht und festgestellt, dass diese nicht nur zu einer deutlich höheren Transparenz beim Energieverbrauch und der Energiebilanz führen, sondern auch den Wert der Immobilie positiv beeinflussen. So wurde in den Niederlanden eine Wertsteigerung um 2,8 Prozent für zertifizierte Häuser gemessen.
Die Rics hat damit erstmals untersucht, welchen Einfluss die Zertifizierung auf den Wert von Wohnimmobilien hat und herausgefunden, dass Interessenten durchaus bereit sind, für zertifizierte Immobilien mehr zu zahlen. In Deutschland wurde der Energieausweis im Jahr 2009 eingeführt. Er verpflichtet Hauseigentümer eine Energiebilanz zu erstellen und diese auch Mietern auf Anfrage auszuhändigen. Auf der Grundlage der Energieeinsparverordnung soll so die Transparenz und das Energiesparen bei Gebäuden von einer Fläche von mehr als 50 Quadratmeter vorangetrieben werden. Davon ausgenommen sind Baudenkmäler.
Peter Stubbe, Vorsitzender der Professional Group Residential bei der Rics Deutschland kommentiert die Ergebnisse: „Die Studie zeigt einmal mehr: Qualität zahlt sich aus. In Deutschland gilt für das Bauen ein – im internationalen Vergleich – hoher Qualitätsstandard. Das liegt zum einen an den strengen Anforderungen des deutschen Baurechts. Zum anderen setzt die KfW mit ihren Förderprogrammen Standards, die herkömmlichen Zertifizierungen überlegen sind; denn die KfW bietet mit ihren günstigen Finanzierungen zugleich einen Anreiz, diese hohen energetischen Standards auch zu erreichen. Das zahlt sich für den Bauherren und die Umwelt sofort aus.“ (te)
Foto: Shutterstock