Die Fondsgesellschaft T. Rowe Price bricht eine Lanze für das wirtschaftliche Potenzial Sri Lankas, auch wenn sich Investoren meist auf das ungleich größere Indien konzentrieren.
„Wir sind überzeugt, dass dieser Frontier Market über ein signifikantes, ungenutztes Potenzial verfügt“, sagt Oliver Bell, Portfoliomanager des Frontier Markets Equity Fund von T. Rowe Price.
Insbesondere die strategisch wertvolle Lage im Indischen Ozean sei erfolgsversprechend. Anders als Indien sei Sri Lanka großteils von tiefen Gewässern umgeben – eine unabdingbare Voraussetzung, um einen großen Hafen zu entwickeln.
Drei Häfen an wichtiger Schifffahrtsroute
„In Sri Lanka gibt es derzeit drei wichtige Häfen, jeweils einen an der Ost-, West- und Südküste, die ideal an der wichtigen Schifffahrtsroute zwischen Asien und Europa gelegen sind.“ Der größte dieser Häfen liege in Colombo, der Wirtschaftshauptstadt Sri Lankas, und werde vermutlich bald erweitert.
„China ist hier finanziell sehr engagiert und bei einer Erweiterung des Hafens dürften auch viele andere Länder ihr Interesse bekunden, allen voran Indien“, sagt Bell. China wisse sehr genau um die strategisch wertvolle Lage Sri Lankas und investiere bereits seit Jahren viel Geld in das Land.
Vertrag mit China über Hafenausbau
Vergangenen Monat sei nach einigen Rückschlägen schließlich ein lang erwarteter Handel mit China abgeschlossen worden, den Indien lange blockiert habe aus Sorge vor Chinas militärischem Einfluss in der Region.
„Der Vertrag beläuft sich auf 1,1 Milliarden US-Dollar und gibt China Kontrolle und Freiheiten beim Ausbau von Hambantota, den Hafen an der Südküste Sri Lankas“, sagt Bell. „Der Handel ist Teil von Chinas Billionen-Projekt der neuen Seidenstraße.“
Seite zwei: Wirtschaftsreformen und Infrastrukturinvestitionen fördern BIP-Wachstum