Trotz steigender Baugenehmigungszahlen sind auch im Juli die Kaufreise für Wohnimmobilien weiter gestiegen, denn der Bedarf wächst schneller als das Angebot. Das geht aus dem Europace Hauspreis-Index EPX für Juli hervor.
Die Preise für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser sind laut dem Europace Hauspreis-Index EPX in den letzten Monaten vergleichsweise konstant angestiegen. Im Juli 2016 hingegen seien sie erstmals seit fast einem Jahr wieder zurückgegangen, um 0,66 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Durch den Preisanstieg von Eigentumswohnungen und Neubauten, habe auch der Gesamtindex im Vergleich zu Juni um 1,05 Prozent auf 132,39 Indexpunkte zulegen können. Eigentumswohnungen hätten sich um 1,23 Prozent verteuert. Häuser-Neubauten hätten mit 2,46 Prozent den stärksten Preisanstieg zu verzeichnen.
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„Trügerische Baugenehmigungszahlen“
Laut Statistischem Bundesamt wurden im ersten Halbjahr 2016 gut 30 Prozent mehr Baugenehmigungen erteilt als im Vorjahreszeitraum. „Doch wie man an den weiter steigenden Immobilienpreisen sieht, reicht das noch nicht“, erklärt Thilo Wiegand, Vorsitzender des Vorstands der Europace AG.
„Zumal diese 30 Prozent trügerisch sind: Das liegt einerseits daran, dass auch Wohnheime – also auch Flüchtlingsunterkünfte – mit eingerechnet werden. Hier war der Anstieg mit rund 175 Prozent natürlich besonders hoch. Andererseits zeigen Studien, dass der Bedarf weiterhin deutlich schneller wächst als das Angebot. Insofern ist die Zunahme der Baugenehmigungen zwar zu begrüßen, das darf aber noch nicht alles gewesen sein“, so Wiegand. (kl)
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