Die Preise für Wohnimmobilien sind im Monat Februar nach den Ergebnissen des Europace Hauspreis-Index (EPX) wieder leicht gestiegen, nachdem im Januar ein Rückgang verzeichnet wurde. Nur im Segment Eigentumswohnungen gaben die Preise abermals nach. Eine Trendwende?
Insgesamt legte das Preisniveau der aktuellen Auswertung des EPX zufolge im Februar 2018 um 0,48 Prozent zu. Im Januar waren die Preise mit einem Rückgang von 0,22 Prozent erstmals seit zehn Monaten leicht gesunken. Auf Zwölf-Monatssicht verbuchte der Gesamtindex einen Zuwachs von 4,90 Prozent.
Ein Blick auf die Teilindizes zeigt Unterschiede: Während die Teilindizes für neue und gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser leicht zulegten, gaben die Preise für Eigentumswohnungen laut der aktuellen EPX-Auswertung im Vergleich zu Januar um 0,32 Prozent nach.
Preise für Neubauhäuser steigen am stärksten
Die Preise für Bestandshäuser stiegen im Februar im Vergleich zum Vormonat durchschnittlich um 0,76 Prozent, die von Neubauhäusern um 1,00 Prozent. Im Vergleich zu Januar 2017 zeigen die Indizes einen Anstieg um 4,25 und 5,89 Prozent.
Der Index für Eigentumswohnungen, der im Vergleich zum Vormonat um 0,32 Prozent nachgab, liegt im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 4,43 Prozent im Plus.
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„Wie vermutet, war der Preisrückgang im Januar bei Bestandsimmobilien nicht von Bestand – schon im Februar haben sie wieder deutlich zugelegt. Die Preisentwicklung von Wohnimmobilien schwankt immer etwas, aber momentan ist sie besonders volatil“, erklärt Stefan Kennerknecht, Vorstand der Europace AG. „Das liegt vermutlich zum Teil auch daran, dass das Zinsumfeld aktuell gewisse Impulse sendet, aber keine eindeutigen. Und so bewegen sich dann auch die Immobilienpreise weiter hin und her.“
Eine Trendwende sei jedoch nicht zu erkennen, auch wenn sich das Wachstum abschwäche: „In 2016 und der ersten Hälfte von 2017 haben wir zum Teil heftige Preisanstiege gesehen. Die Zeit scheint zum Glück vorbei. Aber Zeichen, dass die Immobilienpreise nachhaltig stagnieren oder mittelfristig gar rückläufig werden, können wir nicht erkennen“, so Kennerknecht.
Angebot hält nicht Schritt
Dafür spreche auch, dass das Statistische Bundesamt kürzlich vermeldete, im Jahr 2017 seien in Deutschland 7,3 Prozent oder 27.300 weniger Baugenehmigungen von Wohnungen erteilt worden als 2016. Damit ist laut dem Bundesamt die Zahl der genehmigten Wohnungen erstmals seit 2008 niedriger als im jeweiligen Vorjahr, nachdem die Zahlen von 2008 bis 2016 kontinuierlich gestiegen waren.
„Das Angebot wird also eher knapper, von rückläufiger Nachfrage ist aber bisher selten die Rede – und in Ballungsräumen schon mal gar nicht“, schließt der Europace-Vorstand. (bk)
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