Seit seiner Einführung gab es bereits reichlich Kritik am Baukindergeld. Auch die Volks- und Raiffeisenbanken befürchten nun, dass diese Förderform ihr Ziel verfehlen wird.
Ob die staatliche Förderung „zu einer Entspannung am Wohnungsmarkt beiträgt, darf bezweifelt werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbandes, Ralf W. Barkey, am Dienstag in Frankfurt. Nur knapp zehn Prozent der Mitgliedsbanken erwarteten laut einer Umfrage, dass das Baukindergeld zu mehr Wohnraum in der jeweiligen Marktregion führe. „Gleichzeitig beurteilt ein Fünftel der Befragten die Versorgung mit Wohnraum als schlecht oder sehr schlecht“.
Immobilien werden noch teurer
Das gelte vor allem für die Metropolen mit sehr hoher Nachfrage. Dort könnten Verkäufer einfach die Preise erhöhen und auf diese Weise das durch die staatliche Förderung zusätzlich verfügbare Geld abschöpfen.“Besser wären nach meiner Auffassung zielgenaue Maßnahmen zur Stärkung ländlicher Regionen. Damit könnte man jungen Familien Anreize bieten, dort zu leben und zu arbeiten“, argumentierte Barkey.
Angeheizt wird die Immobiliennachfrage nach seiner Einschätzung auch von der Flucht von Anlegern in Betongold. Klassische Sparformen wie Festgeld oder Sparbuch werfen wegen der Zinsflaute kaum noch etwas ab. „Die Menschen tun sich noch schwer damit, neben Immobilien auf andere ertragreiche Formen der Geldanlage wie Aktien oder Fonds auszuweichen“, erläuterte Barkey. (dpa-AFX)
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