Der Düsseldorfer Versicherer Ergo kommt auf seinem milliardenschweren Sanierungskurs voran. „Bis zum Jahresende werden Netto-Kosteneinsparungen von knapp 100 Millionen Euro erreicht sein“, sagte der Finanzchef der Munich-Re-Tochter, Christoph Jurecka, ein Jahr nach Start des Umbauprogramms am Donnerstag in Düsseldorf.
Der geplante Stellenabbau von netto rund 1.800 Jobs sei bereits gut zur Hälfte vollzogen. Beim Umbau des Vertriebs gebe es deutliche Fortschritte, sagte Ergo-Chef Markus Rieß. Bei der Neuorganisation der Computersysteme liege aber „noch ein gutes Stück Weg vor uns“.
Der zum weltgrößten Rückversicherer Munich Re gehörende Erstversicherer Ergo will sich mit dem Umbau für die digitale Welt rüsten. Der eigene Vertrieb wird deutlich gestrafft, Online-Angebote ausgebaut. Vom Umbau der IT-Systeme sei allerdings erst rund ein Fünftel geschafft, sagte Rieß. Zudem will das Unternehmen Anfang 2018 sein Geschäft mit der klassischen Lebensversicherung in eine eigene Einheit ausgliedern und es dort abwickeln.
Bis zu 200 Millionen Euro Gewinn angepeilt
Nach dem Verlustjahr 2016, in dem etwa Abfindungen für den Stellenabbau aufs Ergebnis drückten, soll Ergo in diesem Jahr wieder 150 bis 200 Millionen Euro Gewinn einfahren. Im Jahr 2021 soll das Ergebnis über die Marke von 600 Millionen Euro klettern. Dazu sollen auch Teile des Krankenversicherungsgeschäfts im Ausland beitragen, die Ergo jüngst vom Mutterkonzern übernommen hatte. (dpa-AFX)
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