Die Ergo-Versicherung will in Zukunft Lebensversicherungen von Konkurrenten übernehmen, die sich von ihren Beständen trennen wollen. Was der Düsseldorfer Versicherer jetzt plant.
„Wir glauben, dass sich insbesondere kleine und mittlere Versicherer hier über Zeit einen Partner suchen werden. Und dann kommen wir ins Spiel“, sagte Deutschland-Chef Achim Kassow dem Tagesspiegel. Der Markt für die klassischen Lebensversicherungsverträge schrumpft, meint Kassow, es gebe weniger neue Verträge.
ERGO möchte Run-Off Plattform für Andere werden
„Versicherer müssen sich fragen, ob sie den schrumpfenden Bestand tatsächlich weiter verwalten und für die nötigen Investitionen sorgen wollen und das möglicherweise noch jahrzehntelang“, gibt Kassow zu bedenken.
Auch die Ergo hatte vor zwei Jahren darüber nachgedacht, ihre sechs Millionen Verträge an eine Abwicklungsgesellschaft zu verkaufen. Anders als die Generali hat die Munich-Re-Tochter jedoch entschieden, die Verträge zu behalten und selbst eine IT-Plattform aufzubauen, um diese sogenannten Run-Off-Bestände zu verwalten. Diese Plattform will die Ergo perspektivisch auch für andere Versicherer öffnen.
„Sind noch nicht so weit“
Es gebe Versicherungsgesellschaften, die der Ergo ihre Bestände bereits jetzt anbieten, berichtet Kassow. „Aber wir sind noch nicht so weit“, betonte der Ergo-Deutschland-Chef.
„Wir müssen erst mal unsere technischen Hausaufgaben machen. Wir rechnen derzeit damit, dass wir ab 2020 die grundsätzlichen technischen Voraussetzungen haben werden, um die Verwaltung externer Bestände anbieten zu können.“ Derzeit liege der Fokus bei Ergo auf der Migration der eigenen Bestände.
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