Erholung an der Wall Street: Dow Jones übernimmt die Führung

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Welche Börsensegmente die Führungsrolle bei der Erholung übernehmen.

Die Erholung der Aktienmärkte schreitet voran. Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro, sagt, welches Segment die Führungsrolle übernimmt.

Letzte Woche erreichte der Dow Jones als erster großer US-Index ein neues Allzeithoch. Mit einem Plus von 8 Prozent seit dem jüngsten Tiefstand vor wenigen Wochen stieg er zwar weniger stark als der S&P 500 (11 Prozent) und der Nasdaq (13 Prozent), hatte aber auch zuvor weniger Verkaufsdruck zu verkraften. Defensive Schwergewichte wie American Express und Procter & Gamble waren gefragt und erzielten neue Rekordstände. Auch der DAX markierte in der Vorwoche ein neues Allzeithoch und verzeichnete seine vierte Gewinnwoche in Folge mit einer Erholung gegenüber dem August-Tief von 11 Prozent.

Meta ist die einzige Aktie der „Magnificent 7“, die vor zwei Wochen ihr altes Rekordhoch kurzzeitig übertraf. Dies endete jedoch in einem Fehlausbruch im Wochenchart, sodass ein zweiter Anlauf notwendig ist. Die Aktie konnte sich um 18 Prozent vom jüngsten Tiefstand erholen, ebenso wie Amazon und Tesla. Nvidia übertraf diese Performance mit einem Plus von 32 Prozent, nachdem die Aktie zuvor um 36 Prozent eingebrochen war. Dennoch bleibt der Chiphersteller noch 18 Prozent unter dem Rekordhoch.

Eine Sektorrotation in günstigere Branchen ist deutlich erkennbar, doch auch Tech-Werte waren wieder gefragt. Anleger nutzten die kurzfristige Volatilität für günstige Einstiege, was die Bewertungen wieder deutlich ansteigen ließ. Die „Magnificent 7“ sind fast doppelt so teuer wie der Dow Jones, gemessen am Forward PE (40,2 vs. 20,7). Diese Kennzahl vergleicht den aktuellen Kurs mit den Gewinnerwartungen für die nächsten zwölf Monate. Ein Wert zwischen 20 und 25 gilt als normal. 

Ob Investoren weiterhin bereit sind, für Tech-Aktien überdurchschnittlich hohe Preise zu zahlen, wird sich zeigen. Hohe Bewertungen sind kein rein amerikanisches Phänomen: Die SAP-Aktie ist mit einem Forward PE von 44,2 teurer als der Durchschnitt der „Magnificent 7“. Tesla sticht mit 92,3 als größter Ausreißer hervor. Alphabet und Meta erscheinen vergleichsweise günstig. Mit Werten von 21,6 und 23,9 sind sie zwar nicht unterbewertet, bewegen sich aber in einem historisch als normal geltenden Bereich.

Hoch bewertete Aktien sind besonders anfällig für Kursrückschläge, insbesondere bei Anzeichen einer schwächelnden Wirtschaft. Gleichzeitig bleibt Künstliche Intelligenz ein langfristiger Wachstumstreiber. Die Wirtschaftsdaten am Freitag werden zeigen, ob sich der Arbeitsmarkt im August weiter abgekühlt hat. Schwache Zahlen könnten die Rezessionsängste verstärken und zugleich Spekulationen über eine große Zinssenkung in den USA befeuern.

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