Erholung nach Corona führt zu weniger Grundsteuererhöhungen

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Viele Menschen weichen auf den Mietmarkt aus, was den Aufwärtsdruck verstärkt.

Der Milliardenüberschuss bei den Kommunen hat vergangenes Jahr zu weniger Erhöhungen bei der Grundsteuer geführt als in den Vorjahren. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hervor. Demnach erhöhten acht Prozent der deutschen Kommunen 2021 ihren Grundsteuer-Hebesatz. Niedriger hatte der Anteil zuletzt 2009 gelegen. Der Aufwärtstrend bei den Erhöhungen bleibt aber weiter bestehen.

„Die starke konjunkturelle Erholung nach dem Corona-Schock hat zu einer überraschend guten finanziellen Entwicklung bei vielen Kommunen und einem kommunalen Finanzierungsüberschuss von 4,6 Milliarden Euro geführt“, erklärte der Leiter des Bereichs Government & Public Services bei EY, Matthias Schneider. Der Handlungsdruck sei damit gesunken und weniger Kommunen hätten die Steuern erhöhen müssen.

Der Aufwärtstrend bei den Erhöhungen bleibe aber weiter bestehen, sagte er weiter. Nur eine kleine Minderheit der Kommunen (0,7 Prozent) habe die Grundsteuer gesenkt. Die Grundsteuer – in diesem Fall die Grundsteuer B – wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke erhoben und von Eigentümern bezahlt – oder auf Mieter umgelegt.

Am höchsten war der Anteil der Kommunen, die 2021 ihren Hebesatz zur Grundsteuer B erhöhten, demnach im Saarland mit 17,3 Prozent. Danach folgten Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Am seltensten wurden in Bayern, Sachsen und Thüringen die Hebesätze erhöht. Die durchschnittliche Steuerbelastung lag mit 216 Euro pro Kopf in Nordrhein-Westfalen am höchsten. Am niedrigsten war sie in Brandenburg mit 110 Euro.

Wie sich die Grundsteuerreform, in deren Zuge derzeit Millionen von Hauseigentümern Angaben ans Finanzamt übermitteln müssen, auf die Hebesätze auswirkt, sei noch ungewiss, hieß es weiter. (dpa-AFX)

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