Ermittlungsverfahren zur Rolle der Bafin im Fall Wirecard eingeleitet

Foto: Picture Alliance
Die Finanzaufsicht äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Ermittlungen.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat ein formelles Ermittlungsverfahren zur Rolle der Finanzaufsicht Bafin im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal eingeleitet. Es handele sich strafrechtliche Ermittlungen gegen bisher unbekannte Personen, sagte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag am Anfrage. Weitere Details nannte sie nicht. Hintergrund sind Anzeigen von Wirecard-Aktionären. Sie werfen der Bafin vor, sie habe ihre Aufsichtspflichten verletzt.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte Ende Februar zunächst eine Vorprüfung eingeleitet und von der Bafin Informationen eingefordert. Die Finanzaufsicht äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Ermittlungen.

Das frühere Dax-Unternehmen Wirecard hatte im Juni 2020 Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt und in der Folge Insolvenz angemeldet. Weil dies jahrelang unentdeckt blieb, steht unter anderem die Bafin in der Kritik.

Zum anderen geht es um die möglicherweise strafbare Verletzung von Regeln zum Insiderwissen. Bafin-Chef Felix Hufeld und Vizechefin Elisabeth Roegele traten ab, nachdem der Verdacht aufkam, ein Bafin-Mitarbeiter könnte dank seines Insiderwissens mit Wirecard-Papieren Geschäfte gemacht haben. Die Aufsicht hatte wegen des Verdachts des Insiderhandels einen Mitarbeiter bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart angezeigt. (dpa-AFX)

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments