Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland hat sich in den vergangenen 20 Jahren auf rund 16,9 Prozent in 2010 vervierfacht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden anlässlich der europäischen Woche für nachhaltige Energie weiter mittteilt, lag der Anteil der Kernenergie hierzulande Ende 2010 bei 23,3 Prozent.
Für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) liegen Daten zum Bruttostromverbrauch demgegenüber nur bis zum Jahre 2008 vor. Im EU-Vergleich lag Deutschland im Jahr 2008 laut Eurostat, dem europäischen Statistikamt, mit einem Anteil regenerativer Energiequellen von 15,4 Prozent knapp unter dem damaligen EU-Durchschnitt von 16,7 Prozent.
Damaliger Spitzenreiter war Österreich: Hier konnten im Jahr 2008 bereits 62,0 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch regenerative Energiequellen, insbesondere durch Wasserkraft, gedeckt werden. Die höchste Zuwachsrate bei der Nutzung alternativer Energiequellen zwischen 1990 bis 2008 konnte demnach Dänemark, wo der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch von 2,6 auf 28,7 Prozent stieg.
Den höchsten Anteil von Kernenergie am Bruttostromverbrauch in den EU-Ländern leisteten sich Eurostat-Angaben zufolge vor zwei Jahren Frankreich (83,2 Prozent), gefolgt von Litauen (76,4 Prozent) und der Slowakei (56,7 Prozent). In Deutschland betrug der Anteil der Kernenergie seinerzeit noch bei 24,1 Prozent. In zwölf EU-Staaten – darunter Österreich, Irland und Polen – spielte die Atomkraft bei der Stromerzeugung keine Rolle.
Zur Angabe des jeweiligen nationalen Bruttostromverbrauchswertes haben die Statistiker die gesamte Bruttostromerzeugung im Inland zuzüglich Einfuhren und abzüglich der Ausfuhren addiert. Die Angaben zu den Anteilen erneuerbarer Energien am deutschen Bruttostromverbrauch im Jahr 2010 basieren auf Ergebnissen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) und der Arbeitsgruppe Energiebilanzen (AGEB). Die Angaben zu den Anteilen der Kernenergie im Jahr 2010 basieren auf Berechnungen der AGEB und solchen des Statistischen Bundesamtes. (af)
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