Der Münchener Wettbewerber Chorus hat bereits Anfang Juni den Fonds „Clean Tech Portfolio“ ins Rennen um die Anlegergunst geschickt. Das Konzept der Blind-Pool-Offerte sieht ebenfalls vor, sukzessive ein Portfolio aus mehreren Anlagen unterschiedlicher Stromgewinnungsarten aus erneuerbaren Energien an europäischen Standorten aufzubauen. Dabei kann sich die Fondsgesellschaft an Projekten beteiligen, die der Initiator bereits erworben hat oder anzubinden gedenkt.
Das gilt beispielsweise für Solaranlagen in Italien mit einer Nennleistung von zehn MW, die sich Chorus bereits gesichert hat. „Derzeit verhandeln wir über die Anbindung weiterer Anlagen mit einer Leistung von 15 Megawatt. Ebenfalls kurz vor dem Abschluss stehen die Gespräche zum Erwerb von Wasserkraftwerken in den südlichen Alpen, von denen eins bereits im Betrieb ist. Definitiv schon für den Portfolio-Fonds erworben haben wir eine deutsche Windkraftanlage“, sagt Chorus-Geschäftsführer Peter Heidecker.
Neben diesen etablierten Energiegewinnungsmethoden stünde man auch der Bio- oder Gezeitenenergie aufgeschlossen gegenüber, wenn die entsprechenden Technologien nachweislich ausgereift sind. Allerdings wollen die Münchner keine Projektentwicklungen ankaufen. Mindestvoraussetzung für eine Investition sei, dass die Baugenehmigung, eine Finanzierungszusage sowie die Ergebnisse einer rechtlichen Due-Diligence-Prüfung vorlägen. Anleger können sich per Einmalzahlung ab 10.000 Euro oder im Rahmen eines Sparplans ab 100 Euro pro Monat beteiligen. Rund 20 Millionen Euro wollen die Münchener bis spätestens Ende Juni 2012 eingeworben haben.
Der Fonds hat eine geplante Laufzeit von 15 Jahren, die sich je zur Hälfte in eine Investitions- und eine Ausschüttungsphase gliedert. Bis zum Jahr 2018 werden die Erträge thesauriert, ab dem darauffolgenden Jahr sollen die per Einmalzahlung investierten Anleger 7,2 Prozent ihrer Einlage als jährliche Ausschüttung erhalten, den Ratenzahlern stellt der Initiator sechs Prozent in Aussicht. Der Gesamtmittelrückfluss ist abhängig von der gewählten Beteiligungsvariante mit 205 beziehungsweise 171 Prozent prognostiziert.
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