Herr Busboom, politische, wirtschaftliche und soziale Instabilitäten nehmen weltweit zu. Westliche Demokratien stehen unter Druck, radikale Ränder und Autokratien werden gestärkt. Welche Konsequenzen erwarten sie aus dieser unguten Entwicklung für die Finanzmärkte und worauf müssen sich Kapitalanlagehäuser und Berater einstellen?
Busboom: Auf mehr Unruhe in den Märkten, stärkere Volatilität und verunsicherte Anleger, insgesamt also auf anspruchsvolle Bedingungen, die noch geraume Zeit anhalten werden. Positiv ist, dass diese jedoch auch große Chancen bieten, denn im gleichen Maß wie Unsicherheiten zunehmen, sind stabile Sachwerte in Verbindung mit seriöser Beratung und überzeugenden Argumenten gefragt. Insofern befinden wir uns im Sachwertsegment derzeit in einem privilegierten Markt, auch wenn aktuell nicht alle Assetklassen in dem Maß wie die Erneuerbaren Energien performen.
Was sind die größten Herausforderungen für die Branche?
Busboom: Den Anlegern ihre Verunsicherung zu nehmen und durch überzeugende Argumente das Vertrauen in solide Sachwertbeteiligungen zu stärken. Es gilt, die reale Wertschöpfung, die Unabhängigkeit von Schwankungen der klassischen Finanzmärkte, die Langfristigkeit und nicht zuletzt die Chancen auf regelmäßige solide Auszahlungen zu verdeutlichen. Wir stellen immer wieder fest, dass unser Neugeschäft enorm von den Referenzen aus unseren seit Jahren gut laufenden Bestandsfonds profitiert.
Wie stellen sich aktuell die Bedingungen in der Assetklasse der Erneuerbaren Energien dar, wohin entwickelt sich der Markt?
Busboom: Die Erneuerbaren Energien nehmen eine Sonderstellung ein, denn im Vergleich zu anderen Assetklassen sind sie deutlich unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen. Strom wird immer und überall und vor allem bei zunehmender Elektrifizierung des Energiemarktes in einer wachsenden Menge gebraucht. Insofern wird das Segment definitiv weiterwachsen. Als Initiator und Fondsverwalter sind wir überdies in der glücklichen Lage, dass durch die große Ausbaudynamik im Solar- und inzwischen auch im Windbereich viele gute Assets im Markt sind und wir über ausgezeichnete Einkaufsgelegenheiten für unsere Fonds verfügen.
Wie ist die Stimmung bei Ihren Anlegern? Die ÖKORENTA hat derzeit zwei Alternative Investmentfonds im Angebot, wie läuft es damit?
Busboom: Natürlich spüren auch wir die Verunsicherung der Anleger. Trotzdem geht es mit der Platzierung unserer aktuellen Erneuerbare-Energien-Fonds ordentlich voran. Wir sehen einem erfolgreichen Jahresstart 2025 optimistisch entgegen – mit unserem Publikums-AIF aus der historienreichen „Erneuerbare-Energien“-Serie einerseits sowie unserem auf das Thema „Vererben und übertragen“ zugeschnittenen Spezial-AIF andererseits sind wir hervorragend aufgestellt.
Das Jahr des 25-jährigen Firmenjubiläums der ÖKORENTA neigt sich dem Ende zu. Welches Resümee ziehen Sie und wie geht es weiter?
Busboom: Expertise und langjährige Verlässlichkeit sind wesentliche Faktoren für den Erfolg. 25 Jahre Erfahrung haben sich nicht nur für uns, sondern auch für unsere Anleger ausgezahlt und auch im Jubiläumsjahr haben unsere Bestandsfonds bislang wieder gut performt. 2025 werden wir kontinuierlich am weiteren Ausbau unseres Vertriebsnetzwerks arbeiten. Produktseitig wollen wir perspektivisch unsere Fonds auf kleinere Einstiegssummen abstellen, um zukünftig auch für jüngere Zielgruppen interessant zu sein.