Damit verstärkte sich der negative Trend aus den Vormonaten: Nach neun Monaten liegt die Zahl der Genehmigungen mit 272.054 nun 3,7 Prozent hinter dem gleichen Vorjahreszeitraum zurück. Es wurden mehr als 10.000 Wohnungen weniger genehmigt.
Besonders stark ging in den ersten drei Quartalen die Zahl der neu genehmigten Einfamilienhäuser zurück. Ein Rückgang um 11.173 Häuser oder 15,4 Prozent bedeuteten noch 61.509 Genehmigungen. Ein Grund ist das Auslaufen des Baukindergeldes, das in einem Teil des Vergleichszeitraums 2021 noch gegolten hatte.
Die Zahl der Baugenehmigungen ist mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Allerdings werden genehmigte Wohnungen häufig zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen keine Kapazitäten haben. Auch gestiegene Preise für Baustoffe und Bauland bremsen.
Die Lage am Bau sei inzwischen brenzlig geworden, teilte der Zentralverband des Baugewerbes mit. Energiekrise und Inflation belasteten private Haushalte und die Baubranche schwer. Die Aufträge gingen zurück und die Wohnungsbaukosten stiegen, was zu massenhaften Stornierungen führe. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr seien so schlecht wie noch nie seit 1981. Der Verband verlangte mehr und schnellere öffentliche Fördermittel für den Wohnungsbau. (dpa-AFX)